Grevenbroich Fall Claudia Ruf: Polizei untersucht weitere Spuren

Grevenbroich · Vor einer Woche schien es, als wenn der mutmaßliche Mörder des kleinen Mirco aus Grefrath für die Ermordung der elf Jahre alten Claudia Ruf aus Hemmerden nicht infrage käme. Jetzt allerdings rudern Polizei und Staatsanwaltschaft zurück.

Ein DNA-Abgleich hätte zwar keine Übereinstimmung erbracht, trotzdem werde weiter ermittelt, sagten Polizeisprecher Jürgen Lützen und Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff übereinstimmend.

"Dass die DNA nicht übereinstimmt, bedeutet nicht zwingend, dass Olaf H. nicht der Täter ist", so Oberstaatsanwalt Aldenhoff. Er korrigierte damit gestern eine Stellungnahme, die Polizeisprecher Willy Theveßen vor gut einer Woche der NGZ gegeben hatte. Er hatte erklärt, da die DNA-Proben nicht übereinstimmen würden, könne Olaf H. nicht der Täter sein. "Das ist so nicht korrekt", sagt auch Polizeisprecher Jürgen Lützen. Die Ermittlungen im Fall "Claudia Ruf" würden weiter laufen, möglicherweise könne man hier noch auf ein Ergebnis hoffen.

"Wir haben zwar DNA-Spuren an der Leiche von Claudia Ruf gefunden, wissen aber nicht, ob diese Spuren vom Täter stammen", betonte Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff im Gespräch gegenüber der NGZ: "Da wir noch weitere Spuren haben, müssen auch diese abgeglichen werden." Zudem ist die Sonderkommission "Mirco" gerade auch dabei, einen Lebenslauf des 45 Jahre alten Familienvaters zu erstellen. "Grundsätzlich war der Mann als Telekom-Mitarbeiter viel unterwegs", unterstrich Aldenhoff: "Es ist daher möglich, dass er im Mai des Jahres 1996 auch in Grevenbroich war." Claudia Ruf war im Mai 1996 mit einem Nachbarshund spazieren gegangen und nicht mehr nach Hause gekommen. Zwei Tage später wurde die Leiche des Kindes auf einem Feld bei Euskirchen gefunden.

Der Fall Claudia Ruf ist allerdings nicht der einzige Fall aus der Region, den die Ermittler routinemäßig überprüfen. In Düsseldorf-Wersten war im Februar 1996 die acht Jahre alte Deborah Sassen auf dem Weg vom Schwimmunterricht nach Hause verschwunden, auch im Umfeld von Moers gibt es zwei ungeklärte Verbrechen an Kindern. Wann mit einem Abschluss der Ermittlungen zu rechnen ist, ist derzeit noch offen.

(NGZ)
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