Glänzender Auftakt des Schützenfestes Grevenbroich Meister Yoda war Liebling der Zuschauer

Grevenbroich · Besucher und Jury waren sich einig: Die „Star Wars“-Fackel der Jägerzüge „Rösige Boschte“ und „Mer stonnt zesamme“ war der schönste aller neun Fackeln, die am Samstag Abend zum Fest-Auftakt durch die Stadt gezogen wurden.

Sie sind erfolgsverwöhnt. Doch ihren Sieg feiern sie immer wie beim ersten Mal: Mit Sekt, der aus Pokalen geschlürft wird. Die „Rösige Boschte“ und die Männer von „Mer stonnt zesamme“ arbeiten seit zwölf Jahren gemeinsam in einer Fackelbaugemeinschaft. Und in dieser Zeit haben sie bereits zehn Mal den ersten Preis errungen. So auch am Samstag, als sie mit den „Star Wars“-Figuren Yoda und R2D2 nicht nur die Herzen der Zuschauer eroberten, sondern auch die der Fackelbau-Jury. „Wir sind richtig glücklich“, sagte Willy Helfenstein von den „Rösigen“ nach vielen Wochen harter Fackelbauarbeit.
Mit dem gelungenen Werk nahmen die beiden Jägerzüge die Tempo-Limits auf den Hauptverkehrsstraßen der Innenstadt aufs Korn. „Mit Lichtgeschwindigkeit hierher geflitzt, und dann mit 40 in GV geblitzt“, war auf der Fackel zu lesen. Und auch Darth Vaders Todesstern war mit von der Partie – er schoss einen gewaltigen grünen Laserblitz ins Rathaus ab. Denn dort wurden die Geschwindigkeits-Begrenzungen verbrochen – von der eigentlichen dunklen Seite der Macht.

Die Pokale für die drei ersten Sieger des Fackelbauwettbewerbs hatten die beiden Jugendbetreuer Ulrich Herlitz und Axel Holzhausen gestiftet. Den Cup für den Zweitplatzierten holte sich der Jägerzug „St. Florian“ für sein Feuerwehrauto, das er zum Gedenken an einen in diesem Jahr verstorbenen Kameraden baute: Kurt Krüppel. „Unser Kurt, auch Puppekopp genannt, in Grevenbroich war er bekannt“, war auf dem Transparent zu lesen. Platz drei ging an die „Noh’besch Jonge“, die mit ihrem Seeungeheuer „Nessy“, an die „Playa 2017“ erinnerten, die ohne Schwimmbecken auskommen musste.

Den „Spott-Licht“-Preis für den frechsten Spruch holten sich die „Schlossjonge“, die mit einem (viereckigen) Glas Hellem auf ein allgemeines Ärgernis aufmerksam machten: „1,70 fürs Bier, den Zeltwirt packt die Gier“, reimten die Schützen treffend. Der Preis wird am Montag im Rahmen des Frühschoppens übergeben.

Der Fackelzug, bei dem sieben eigene und zwei Gastfackeln mitgeführt wurden, war der glänzende Auftakt des Schützenfestes. „Es war richtig voll in der Stadt, unglaublich viele Menschen säumten den Zugweg“, resümierte Schützen-Sprecher Peter Eysen zufrieden. Einen Zwischenfall gab es auf der Breite Straße: Wegen eines medizinischen Notfalls wurde der Einsatz eines Rettungswagens fällig, der Zug wurde unterbrochen. „Tambourkorps und Musikkapellen überbrückten diese Zeit mit Marschmusik, sagte Peter Eysen.

Was die Frechheit der Fackelbauer angeht: Anders als in den zurückliegenden Jahren bekamen Rat und Verwaltung kaum ihr Fett ab. „Klar, wir haben Glück gehabt“, meinte Bürgermeister Klaus Krützen, räumte aber ein: „Die Fackeln hätten ruhig etwas bissiger sein können.“ Das sollte Ansporn sein.

Was die Zahl der eigenen Fackeln betrifft – auch hier gab es schon einmal mehr. „Wir haben das Problem erkannt, und wir arbeiten daran“, sagte Präsident und Schützenkönig Detlef Bley. Details will er aber nicht verraten. Wie Willy Helfenstein vom Team der Fackelbaubeauftragten durchblicken ließ, haben sich schon jetzt vier Züge, die diesmal nicht dabei waren, für den Fackelbau im kommenden Jahr angemeldet.

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