Grevenbroich Fachausschuss: Bildung und Kultur sollen fusionieren

Grevenbroich · Das Archiv als "Gedächtnis der Stadt" wird künftig vom Rhein-Kreis Neuss betreut, die beiden Fachbereiche 41 und 43 (Kultur und Bildung) fusionieren - diese Empfehlung gab der Kultur- und Volkshochschulausschuss jetzt dem Rat der Stadt.

"Wir wollen Synergien schaffen, die zu keiner Qualitätsminderung führen", erklärte Erster Beigeordneter Michael Heesch in der Ausschusssitzung.

Mit der Fusion soll für eine "schlankere" Verwaltung gesorgt werden - und für eine bessere Vertretungssituation als es bislang der Fall war, führte Heesch weiter zum Zusammenschluss aus, der am 1. Oktober vollzogen wird. Ohne dass es qualitative Verluste im Angebot gebe, könne im Herbst unter der Leitung von Stefan Pelzer-Florack der neue Fachbereich seine Arbeit beginnen. "Damit sind wir gut für die Zukunft gerüstet", sagte Heesch.

Nicht alle Ausschuss-Mitglieder stimmten dem Vorschlag zu, mahnende Worte fand Professor Hans-Rainer Willmen (UWG): "Ein gut funktionierendes Team wird auseinandergerissen", fand der ehemalige Vorsitzende des Kunstvereins kritische Worte. "Ich bin zutiefst enttäuscht und lehne das Konzept ab."

Die voraussichtliche Einsparung von etwa 120.000 Euro sei ein "zu billiger Preis", diese Sparmaßnahme ginge letztlich auf Kosten der Kultur. "Ich sehe die große Gefahr, dass die bisherigen Leistungenkünftig nicht mehr erbracht werden können", führte Willmen hinsichtlich des umfassenden Programms aus, das bislang sowohl vom Kulturamt wie von VHS und Jugendkunstschule als auch rund ums Stadtarchiv erbracht worden sei.

Aus seiner Sicht und als "Kämpfer für die Kultur" sei diese Zusammenlegung als Sparmaßnahme auch deshalb "unverhältnismäßig, weil an anderer Stelle im Haushalt effizienter eingespart werden könnte". Exemplarisch nannte Hans-Rainer Willmen dafür "die zweite Pressestelle" beim Bürgermeister.

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