Kitas in Grevenbroich Troles erwartet Ideen von der Stadt zum Thema Erzieher-Mangel

Grevenbroich · Ein Anlass für die Diskussion: Die Kita „Sonnenland“ musste wegen Personalmangels wiederholt schließen, in den 16 städtischen Kitas sind zehn Stellen unbesetzt.

Landtagsabgeordnete Heike Troles tritt dem Vorwurf entgegen, das Land unternehme zu wenig gegen den Erzieher-Mangel in Kitas. Die CDU-Politikerin erwartet zudem von der Stadt „den Willen und Mut zu einer unbürokratischen und vielleicht unorthodoxen Lösung“. Kreative Ideen seien gefragt. Grevenbroich müsse „als Vorreiter mit guten Ideen punkten, wie die Arbeitsplätze in unseren Kitas zum Bewerbermagneten werden können.“ Ein Anlass für die Diskussion: Die Kita „Sonnenland“ musste wegen Personalmangels wiederholt schließen, in den 16 städtischen Kitas sind zehn Stellen unbesetzt. Erster Beigeordneter Michael Heesch hatte vom Land eine Erziehungs-Initiative und Änderung der Zugangsvoraussetzungen für den Erzieher-Beruf gefordert.

„Es ist richtig, dass die Versäumnisse der Vergangenheit nun zum Personalproblem der Grevenbroicher Kitas führen. Die großen Anstrengungen der NRW-Koalition seit Mai 2018 sind effektiv, greifen aber nicht von heute auf morgen“, erklärt die Landtagsabgeordnete. „Unmittelbar nach Übernahme der Regierung haben CDU und FDP eine halbe Milliarde Euro als Direktunterstützung für Kitas aufgewendet.“ Die KiBiz-Reform werde mit jährlich 750 Millionen beitragen. Dem Fachkräftemangel werde etwa mit verstärkter Verzahnung von Theorie und Praxis in der Ausbildung begegnet. Zudem könnten künftig unter bestimmten Voraussetzungen auch Personen mit im EU-Ausland erworbenen Befähigungsnachweisen in Kitas eingesetzt werden.

Doch Troles sieht auch die Kommune in der Pflicht, um Familien kurzfristig zu helfen. „Als Mutter von zwei Kindern kann ich mich gut in die Lage der Eltern hinein versetzen, die jetzt die Betreuung ihrer Kinder eigenhändig organisieren müssen“, sagt sie und macht Vorschläge: „Als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses sehe ich eine Möglichkeit in der Erweiterung von Praktikumsplätzen.“ Und: „Wenn Grundschullehrer aus dem Ruhestand zurückgeholt werden, sollten auch Erzieher hier in einer attraktiv ausgestalteten Teilzeit hilfreich zur Seite stehen können“. Zudem müsse die Stadt „Anreize bieten, damit Erzieher gerne bei uns arbeiten. Dazu gehören neben einer überdurchschnittlich guten Bezahlung auch sonstige Anreize, wie ein kostenloser Eintritt ins Schwimmbad.“ Auch solle die Stadt Gespräche mit dem Kreis führen, „um Ausbildungskapazitäten in den Berufskollegs zu erhöhen“.

(NGZ)
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