Grevenbroich Erstes Date in der Studentenkneipe

Grevenbroich · Herbert und Roswitha Schulz aus Wevelinghoven feiern heute Goldhochzeit.

 Seit 50 Jahren verheiratet: Herbert und Roswitha Schulz.

Seit 50 Jahren verheiratet: Herbert und Roswitha Schulz.

Foto: Lothar Berns

Wenn zwei Menschen 50 Jahre lang nebeneinander einschlafen und wieder aufwachen, dann muss es da doch ein Geheimnis geben. Dass Herbert und Roswitha Schulz Goldhochzeit feiern können, sei aber keine Zauberei. "Man muss sich ergänzen, auch nachgeben können", sagt Herbert Schulz (75). "Man braucht ein dickes Fell", ergänzt Roswitha Schulz (70). "Und man darf nicht gleich das Handtuch werfen, wenn es mal schwierig wird." Seit 1993 wohnt das Ehepaar in Wevelinghoven. Zwei Kinder, Enkel und sogar eine Urenkelin hat die gemeinsame Liebe der beiden mittlerweile hervorgebracht. Gefunden aber haben sich die beiden in Düsseldorf.

Herbert Schulz wurde 1941 im damaligen Königsberg geboren. Als er vier Jahre alt war, ging die Familie nach Berlin. Die Verwandtschaft aus dem Westen machte ihn ausfindig, er flüchtete noch vor dem Mauerbau nach Düsseldorf. Auch Roswitha fand den Weg dorthin - auf anderen Wegen: Als gebürtige Essenerin, hatte es sie nicht so weit. "In der medizinischen Einrichtung der Universität Düsseldorf", sagt Herbert Schulz, da habe er Roswitha zum ersten Mal gesehen. "Angesprochen hat er mich aber erst Wochen später", sagt sie. Beide erinnern sich an das erste Treffen in der Studentenkneipe "Moorenklause", nahe der medizinischen Fakultät. "Entweder die oder keine", hatte er damals schon gedacht, als Roswitha Schulz noch glaubte, sein Interesse gelte der gemeinsamen Bekannten.

Geheiratet haben die beiden Protestanten am 16. Dezember 1966 in Düsseldorf. Seine Frau war bereits mit Tochter Carola schwanger, zwei Jahre später folgte Sohn Winfried. Ein Kavalier sei er aber nie gewesen. Und ihre Geschenke hatte er oft mit "Ich brauche doch nichts, ich habe alles", kommentiert. Romantisch ist das nicht, aber eigentlich doch das schönste Kompliment, das er ihr machen kann.

(ball)
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