Grevenbroich Erste Exponate fürs Museum

Grevenbroich · Es sind die ersten Ausstellungsstücke für das neue Museum, die exklusiv gezeigt werden können: Düsseldorfer Modellbauer haben fünf Grevenbroicher Bethäuser mit viel Liebe zum Detail nachempfunden – echte Hingucker.

2012 wird kein leichtes Jahr für die Stadt Grevenbroich. Das prognostiziert Bürgermeisterin Ursula Kwasny angesichts eines immer größer werdenden Haushaltsdefizits. Das schlechte Jahr soll aber gut beginnen: Im Frühjahr wird das neue "Museum der niederrheinischen Seele" eröffnet, das der Stadt auch überregionale Aufmerksamkeit schenken soll. Während die ersten Ausstellungsstücke in der historischen Villa Erckens positioniert werden, feilt die städtische Kulturverwaltung noch am Eröffnungstermin.

"Es wird viele Überraschungen geben, die neue Präsentation wird alles andere als langweilig", verspricht Thomas Wolff vom Kulturamt. All das, was ab dem Frühjahr 2012 ausgestellt werden soll, ist aber noch geheim – größtenteils. Denn exklusiv kann unsere Zeitung heute einige Exponate präsentieren, die für den Themenraum "Glaubens-Fragen" bestimmt sind: Fünf Sakralbauten aus dem Stadtgebiet, die von der Düsseldorfer Modellbau-Firma Pfeiffer und Voss im Maßstab 1:100 originalgetreu nachempfunden wurden – zum Teil nach alten Plänen. "Die Arbeit ist gelungen", freut sich Birgit Schütte, die das Unternehmen gemeinsam mit Klaus Weber führt: "Wir sind ganz begeistert von dem Ergebnis."

Etwa 500 Stunden haben die Modellbauer aus der Landeshauptstadt gebraucht, um die Pfarrkirchen St. Mariä Geburt in Gustorf und St. Josef in der Südstadt, die evangelische Kirche in Wevelinghoven, die Synagoge in Hülchrath und die Moschee am Hammerwerk nachzubilden. Die Besonderheit: "Es sind Schnittmodelle, die Betrachter haben die Möglichkeit, einen Blick in das Innere der Gebäude zu werfen", sagt Schütte: "Sogar die Beleuchtung ist zu sehen."

In der Regel beschäftigen sich die Mitarbeiter des etwa 40 Jahre alten Unternehmens mit sogenannten Funktionsmodellen: "Im Auftrag von Architekten bauen wir Miniaturen von geplanten Gebäuden, etwa Shopping-Malls", erläutert Schütte und erklärt: "Dass wir mit bereits existierenden Kirchen zu tun haben, ist eher selten – das ist für uns ein Zückerchen." Dementsprechend schritten die Modellbauer mit viel Liebe zum Detail ans Werk. Wie die Uhrmacher gingen sie vor, um mit der Pinzette in den Holzbauten Räume einzurichten oder Fenster einzusetzen.

"Das sind echte Hingucker, ich freue mich schon auf den Tag, an dem wir sie endlich der Öffentlichkeit präsentieren können", sagt Thomas Wolff. Die Bauten wurden bewusst ausgewählt: Der Gustorfer Erftdom ist etwa die prächtigste Kirche im Stadtgebiet, das Wevelinghovener Gotteshaus zählt zu den ältesten Sakralbauten in Grevenbroich und St. Josef in der Südstadt fällt wegen seiner Architektur aus dem Rahmen.

"Gemeinsam mit Synagoge und Moschee bieten wir damit einen repräsentativen Querschnitt durch die heimischen Sakralbauten", meint Thomas Wolff.

(NGZ)
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