Grevenbroich Erfthalle beschäftigt sogar den Landtag

Grevenbroich · Die Hoffnungen der Stadt und von Frimmersdorfern für die Rettung der Erfthalle ruhen jetzt auf RWE Power. Am Mittwoch fahren Bürgermeisterin Ursula Kwasny und Dezernent Claus Ropertz zum Gespräch in die Essener RWE-Zentrale. Gestern, nach der Bürgerversammlung, gab sich der Konzern zurückhaltend. "Die Federführung bei der Erfthalle hat die Stadt. Wir stehen selbstverständlich mit ihr im Gespräch", so RWE-Power-Sprecher Manfred Lang.

 Die Erfthalle mit ihren Mängeln steht vor einer sehr ungewissen Zukunft.

Die Erfthalle mit ihren Mängeln steht vor einer sehr ungewissen Zukunft.

Foto: NGZ

Grevenbroicher Politiker denken bereits an den Fall, dass RWE nicht zum kräftigen Sponsoring bereit ist. Die Halle beschäftigt zudem sogar den NRW-Landtag. "Die Linke"-Abgeordneter Ali Alatan stellte jetzt eine Anfrage, erkundigt sich nach Zuschussmöglichkeiten für die Halle, die "durch langjährige Vernachlässigung in einen desolaten Zustand geraten" sei. Zudem fragt er, ob das Land bei der Sponsorensuche helfen könne — und ob es stimme, dass "die Konjunkturpakete der Bundesregierung keine finanziellen Mittel für die Stadt vorsahen, um die Erfthalle zu sanieren." Die Stadt verwendet ihre Mittel für andere Projekte.

Die Frage, wie es weiter geht, beschäftigt aber natürlich vor allem Grevenbroicher. "Wir sollten das Gespräch mit RWE abwarten. Dann müssen wir entscheiden, ob und wie die Halle weiterbetrieben werden kann oder ob ein Abriss in Betracht kommt", sagt CDU-Fraktionsche Norbert Gand, der für letzteren Fall betont: "Für die Vereine muss eine Ersatz-Begegnungsstätte geschaffen werden. Angesichts der Belastung der südlichen Stadtteile müssen wir etwas für die Menschen dort tun." Ähnlich sieht dies SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Gerbrand. "Wir dürfen den Frimmersdorfern nicht etwas nehmen, ohne dass sie etwas erhalten. Wenn keine Möglichkeit besteht, die Erfthalle zu nutzen, müssen sie ein anderes Angebot, etwa im Sport- oder Kulturbereich, erhalten."

Doch noch hofft die SPD, dass RWE mit Blick auf seine Verantwortung mit ins Boot steigt, so Gerbrand. Allerdings sei die Vorstellung des Dehoga-Gutachtens — danach ist die Halle nicht wirtschaftlich zu betreiben — wenige Tage vor dem Gespräch mit RWE nicht gerade förderlich. "Das könnte eine Steilvorlage für RWE sein, eine umfassende Förderung abzulehnen."

(NGZ)
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