Brigitte Schieren und ihre "natürlichen Kunstwerke" Erde aus dem Tagebau und Sahara- Sand

Angefangen hat alles im Urlaub in Frankreich. Als die Grevenbroicher Künstlerin Brigitte Schieren die berühmten Ockerfelsen von Roussillon inmitten einer malerischen Landschaft sah, war es um sie geschehen. "Es war einfach malerisch schön", schwärmt sie. Brigitte Schierens Kunstwerke strahlen die Sonne des Südens aus. Nicht selten verwendet sie auch natürliche Materialien für ihre Bilder - beispielsweise Sand aus der Sahara. NGZ-Foto: M. Reuter -->

Angefangen hat alles im Urlaub in Frankreich. Als die Grevenbroicher Künstlerin Brigitte Schieren die berühmten Ockerfelsen von Roussillon inmitten einer malerischen Landschaft sah, war es um sie geschehen. "Es war einfach malerisch schön", schwärmt sie. Brigitte Schierens Kunstwerke strahlen die Sonne des Südens aus. Nicht selten verwendet sie auch natürliche Materialien für ihre Bilder - beispielsweise Sand aus der Sahara. NGZ-Foto: M. Reuter -->

"Dort habe ich einen französischen Maler kennengelernt, wir haben über seine Bilder geredet und so hat alles angefangen." Prompt machte sich die Künstlerin auf, kratzte Sand von den Ockerfelsen ab und nahm in mit nach Hause. "Diese Eindrücke wollte ich unbedingt verarbeiten", erzählt sie. "Das Bild ist auch sehr schön geworden, die südliche Sonne spricht da heraus. Früher habe ich diese Dinge immer fotografiert, aber jetzt wollte ich malen." Für dieses und noch viele weitere Kunstwerke hat Schieren jetzt einen idealen Ausstellungsraum gefunden. "Die gelbe Wand hat mich angezogen", erzählt sie von der kleinen Trattoria "San Rocco" in der Oelgasse, in der sie mehrere ihrer Bilder zeigt. "Ich finde es toll, wie ich die Leute dort erreichen kann", so Schieren.

"Wenn ich hier sitze und meinen Espresso schlürfe, entsteht ein ganz anderer Kontakt zu den Besuchern als in einer Galerie, wo alle cool die Bilder betrachten. Hier trifft man sich." Die Malerin zeigt sich zufrieden mit der Atmosphäre. "Die Trattoria ist sehr lebendig. Man hat das Gefühl, dass man mitten in Italien sitzt und das in der Oelgasse in Grevenbroich." Obwohl ihre Werke in Frankreich entstanden sind, "könnten sie eigentlich jeden sonnigen und südlichen Ort zeigen". Ihr neuestes Gemälde zeigt einen ruhigen Platz während der glutvollen Mittagszeit in einem Wüstenstaat. "Hierfür habe ich Sand aus der Sahara verarbeitet, den mir mein Lebensgefährte von einer Reise nach Libyen mitgebracht hat. Das Bild hat eine Stille, es hat etwas meditatives."

Besonders freut es Brigitte Schieren, "dass so viele Betrachter verstehen, was ich meine. Ich habe meine Eindrücke verarbeitet und oft erkennen die Besucher das sofort." Sehr wichtig ist es der Künstlerin auch, Gespräche mit den Gästen zu führen. "Ich lerne hier sehr viele Leute kennen", freut sie sich. "Mir ist die Resonanz am wichtigsten. Meine Bilder sind alle zu erwerben, aber für mich ist Geld nicht das wichtigste." "Malerei ist auch Philosophie", da ist Schieren sich ganz sicher. "Ich spiele mit der Kunst, denn man darf die Eindrücke nicht wollen, man muss sie einfach zulassen. Das Ergebnis ist dann Erleben zum Anfassen." Ihre Gefühle will die Malerin auch mit ihrem neuen Projekt wieder offenbaren.

"Rheinbraun hat einfach wundervolle Erde, ich möchte einen flirrenden Sonnentag in der riesigen Grrube verbringen." Schieren ist fasziniert vom Tagebau: "Die Einsamkeit an seinem Rand ist so spannend. Hier kann man seine Gefühle wirklich rauslassen." So hat sie auch schon Gespräche mit den Verantwortlichen geführt und: "Ich hoffe, dass alles klappt." Kunst ist für die Künstlerin etwas sehr persönliches. "Dieses Outing ist zwar ein komisches Gefühl, aber ich werde immer mutiger. Es haben sich auch schon wirklich schöne Gespräche ergeben." Schieren malt schon ihr ganzes Leben lang. "Ich nehme an Fachfortbildungen teil, bleibe aber immer auf meinem Weg. "Ich bin sehr impulsiv", bekennt sie. "Aber das tut der Kunst gut." Lina

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