Grevenbroich "Erasmus" ist Sanierungsfall

Grevenbroich · Undichte Fenster und Wassereinbrüche – das Erasmus-Gymnasium ist ein Sanierungsfall. Schulleiter Michael Jung drängt im Schreiben an die Bürgermeisterin auf Abhilfe, die Verwaltung plant die Fassadenerneuerung für 2012.

 Rudolf Flöck (l.) und Dirk Schwarz planen den weiteren Fenstertausch, dafür sind 500 000 Euro nötig.

Rudolf Flöck (l.) und Dirk Schwarz planen den weiteren Fenstertausch, dafür sind 500 000 Euro nötig.

Foto: L. Berns

Undichte Fenster und Wassereinbrüche — das Erasmus-Gymnasium ist ein Sanierungsfall. Schulleiter Michael Jung drängt im Schreiben an die Bürgermeisterin auf Abhilfe, die Verwaltung plant die Fassadenerneuerung für 2012.

Michael Jung wird deutlich: In einem Brief an Bürgermeisterin Ursula Kwasny weisen der Leiter des Erasmus-Gymnasims und die Schulpflegschaft "zum wiederholten Male auf dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen" hin. Die Erneuerung sei "überfällig". Zudem habe eine Gefährdungsanalyse der Stadt Mängel ergeben. "Wir bitten dringend darum, unter dem Gebot der Fürsorgepflicht und zur Sicherstellung eines geordneten Schulbetriebs Mittel in den Haushalt 2012 einzustellen."

Klar ist: Das Gebäude des Erasmus-Gymnasiums ist ein Sanierungsfall. Besonders offensichtlich war dies im Juni kurz vor der Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen. Ein Wolkenbruch sorgte für "Land unter": Fluten strömten in etliche Räume. Wasser floss durchs Dach in den Flügel in der Aula, Sturm drückte Regen durch die Fenster. In einer Rettungsaktion wurden Musikinstrumente beiseite geschafft. Das war nicht der letzte Schaden: Kurz vor den Herbstferien floss Wasser durch ein Abflussrohr in eine Wandvitrine im Foyer.

Handlungsbedarf wird auch im Rathaus gesehen: "Die Aluminiumfenster im Anbau stammen aus den 70er Jahren, sind alt und zum Teil undicht", erklärt Rudolf Flöck vom Gebäudemanagement. "Wir haben in zwei Abschnitten einen Teil der Fenster und Fassade erneuert, doch für die Fortsetzung fehlte das Geld", so Gebäudemanagementleiter Dirk Schwarz.

Untätig ist die Verwaltung nicht: Zurzeit wird für rund 60 000 Euro das Dach der kleinen Turnhalle erneuert, auch dort war wiederholt Wasser eingedrungen. 2012 sollen erneut Handwerker anrücken: "Wir schlagen der Politik vor, im Haushalt 500 000 Euro für die weitere Sanierung einzuplanen, um weitermachen zu können", sagt Schwarz. Damit könnten die Süd- und Teile der Westfassade erneuert und wärmegedämmt werden. Schwarz betont: "Die Fenster sind sanierungsbedürftig, aber sicher." In seiner Gefährdungsanalyse habe Klaus Gähl, für Arbeitssicherheit zuständig, festgestellt, dass Fenster sich nicht einfach öffnen lassen.

"Allerdings verfügen die Lehrer über Spezialschlüssel", so Schwarz. Und entgegen mancher Behauptung ist laut Verwaltung kein Fenster heruntergefallen. Bei einem Fenster seien zwar Scharniere gebrochen, es handele sich aber um einen "Vandalismus-Schaden".

Ein weiterer Schwachpunkt sind die Rinnen und Abflussrohre am Aula-Dachfenster. Schwarz: "Wir haben alle Leitungen mit einer Kamera geprüft, beheben die Mängel." Nun hat die Politik im Rahmen der Etatberatung das Sagen. "Gravierende Mängel müssen abgestellt werden, die Teilsanierung muss weitergehen. In welchem Umfang und Tempo, das hängt von der finanziellen Situation ab", sagt CDU-Fraktionschef Norbert Gand.

(NGZ/rl)
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