Grevenbroich Erasmus-Gymnasium: Neue Fächer ab Stufe 8

Grevenbroich · Mediales Gestalten, experimentelle Chemie, Spanisch – diese Fächer können Achtklässler am Erasmus ab Schuljahr 2014/15 wählen.

 Zeit für Chemie-Experimente sollen Achtklässler haben. Dies ermöglicht das neue Konzept für die Mittelstufe, das Leonie Heinrichs (3.v.l.) vorstellte.

Zeit für Chemie-Experimente sollen Achtklässler haben. Dies ermöglicht das neue Konzept für die Mittelstufe, das Leonie Heinrichs (3.v.l.) vorstellte.

Foto: L. berns

Mediales Gestalten, experimentelle Chemie, Spanisch — diese Fächer können Achtklässler am Erasmus ab Schuljahr 2014/15 wählen.

Das Erasmus-Gymnasium, mit rund tausend Schülern eine der größten weiterführenden Schulen in Grevenbroich, strukturiert seine Mittelstufe um und bietet drei neue Fächer an: experimentelle Chemie, Kunst/Mediales Gestalten und Spanisch. "Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, wir wollen damit im Schuljahr 2014/15 beginnen", sagen Schulleiter Michael Jung und Leonie Heinrichs, kommissarische Konrektorin und Koordinatorin für die Mittelstufe.

Eine Arbeitsgruppe aus Lehrern sowie Eltern- und Schülervertretern hat an dem neuen Konzept für den Wahlpflichtbereich (Differenzierungsbereich) in den Klassen acht und neun gearbeitet; die Schulkonferenz hat es soeben verabschiedet. Für die neue Struktur gibt es unterschiedliche Gründe: Damit würden zum einen Wünsche von Eltern und Schülern umgesetzt, zum anderen wolle damit als Gymnasium auf die veränderten Interessen und individuellen Voraussetzungen der Jugendlichen eingehen, erläutern Jung und Heinrichs.

In den Klassen acht und neun entscheiden sich die Gymnasiasten — neben dem Pflichtbereich — für einen Schwerpunkt im fremdsprachlichen, gesellschaftswissenschaftlichen oder MINT-Bereich. "Bisher haben wir Französisch, Altgriechisch, Gesellschaftslehre und Informatik angeboten", sagt der Erasmus-Schulleiter. Dies habe manche Schüler eingeschränkt, weiß Leonie Heinrichs: "Wer in Fremdsprachen schlecht steht, hat sich für Gesellschaftslehre entschieden und dabei vielleicht nicht berücksichtigt, dass dort auch Textverständnis und -arbeit auf hohem Niveau verlangt werden". Gesellschaftslehre sei kein "Kuschelkurs": Dort werde — wie in jedem Wahlpflicht-Fach — Leistung verlangt, etwa mit zwei Klausuren. "Zudem sollen die Schüler mit Blick auf die Leistungskurse in der Oberstufe testen, welche Fächer ihnen liegen", sagt Michael Jung.

Künftig wird Spanisch bereits ab der achten Klasse gewählt werden können. "Damit entsprechen wir einem Wunsch vieler Eltern und Schüler. Spanisch ist zurzeit gefragt", sagt der Schulleiter. Mit dem neuen Angebot "Chemie (experimentell)" wolle man den regulären Chemie-Unterricht — zwei Stunden á 60 Minuten pro Woche — ergänzen und so auch einen späteren Leistungskurs Chemie ermöglichen.

Wer bereits im Elternhaus mit einer Fremdsprache neben Deutsch aufwächst, ist neben Englisch sowie Latein oder Französisch mit einer vierten Fremdsprache vielleicht überfordert. Speziell Jugendliche mit Interesse am kreativen Arbeiten können sich künftig für das Angebot "Kunst/Mediale Gestaltung" entscheiden. "Es geht nicht darum, Menschen zu malen", stellt Leonie Heinrichs klar. Zu den Unterrichtszielen gehören etwa die Gestaltung von eigenen Medienbeiträgen, die Grundlagen der digitalen Fotografie oder Web-Design. "Wir wollen auf neue veränderte Bedingungen reagieren und dabei die Standards des Gymnasiums anlegen", betont der Schulleiter.

Dabei werden auch Traditionen gepflegt wie die des Graecums: "Altgriechisch hat bei uns Tradition. Dies ist ein zartes Pflänzchen, das wir auch weiterhin pflegen wollen", sagt Michael Jung.

(NGZ)
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