Ausbildung und Beruf in Grevenbroich Das Erasmus-Gymnasium bereitet gut aufs Berufsleben vor

Grevenbroich · Zum fünften Mal ist das Erasmus-Gymnasium mit dem Siegel „Check in Berufswelt“ ausgezeichnet worden – als einziges im Rhein-Kreis.

Zum fünften Mal in Folge erhielt das Erasmus-Gymnasium jetzt das Siegel „Check in Berufswelt“. „Wir sind stolz, als einziges Gymnasium im Rhein-Kreis Neuss ausgezeichnet worden zu sein“, freut sich Schulleiter Michael Collel über die Wertschätzung. Weshalb Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Verleihung nachfragte, warum nicht mehr Gymnasien mit von der Partie sind. Auch prämiert wurden unter anderem das BBZ und die Diederich-Uhlhorn-Realschule.

„Was wir hier anbieten, geht weit über das Pflichtprogramm hinaus“, weiß Timo Klein, eigentlich Englisch- und Philosophielehrer, als Koordinator für die Berufsorientierung ebenso wichtig. Wie ein roter Faden gibt es für Schüler ab Klasse 8 bis kurz vorm Abitur begleitende Hilfen, was nach dem Schulabschluss jobtechnisch werden kann, soll oder muss. „Welche Optionen gibt es, was könnte individuell passen“ sind dabei Maxime. Ob Kooperation mit Klaus Caspers, der „ungeschönt Einblicke in die Hochschullandschaft gewährt“ und erzählt, welche Studiengänge Perspektiven zum Geldverdienen bieten, wie Timo Klein weiß, Tipps und Tricks von Mitarbeitern der Agentur für Arbeit zu Bewerbungen und dem, was Kandidaten im Assessment-Center erwarten könnte, reicht das Begleitprogramm. Natürlich gehört die Vermittlung von Schnuppertagen oder Praktika in Betrieben ebenso dazu.

Ob Ausbildung, duales Studium oder klassische Hochschule – es gibt viele Möglichkeiten, was in Sachen Berufsausbildung passieren kann, weiß der Lehrer. Und weil er eben das Kollegium zwar mit Rat und Tat unterstützen kann, aber der Profi diese Aufgabe „wesentlich besser kann“, gibt es die vielzähligen Kooperationen mit professionellen Einrichtungen von der Werkstatt bis zur Agentur für Arbeit. Speziell am Ende der Sekundarstufe 1, also rund um Klasse 9, wird ein Beratungsschwerpunkt gelegt. „Hier werden Alternativen zum Abitur gezeigt“, erklärt Michael Collel. Und auch für die etwa 40 Seiteneinsteiger, die derzeit die sogenannte internationale Klasse besuchen, „sind diese Beratungen als Perspektive maßgeblich“, ergänzt Timo Klein.

Und eine weitere Lücke besetzen die Erasmusler mit ihrem gut aufgestellten Berufsberatungskonzept: Nicht alle Schüler haben in der Familie Ansprechpartner, die sich für die zukünftige Karriere ihres Sprösslings interessieren – oder dessen Pläne teilen. „So genannte Problemfälle haben wir besonders im Blick“, berichtet Klein über Kandidaten, die „zur Not auch mehrfach und immer wieder“ zu Beratungsgesprächen gebeten werden. „Es geht darum, keinen Schüler aus den Augen zu verlieren“, richtet Timo Klein auch den Blick auf die zwar von den Noten guten, aber dennoch irgendwie planlosen Schüler. Bei manchem reicht das Berufszielspektrum von Schauspieler bis Zahnarzt, erzählt Timo Klein.

„Ich war lange ganz unsicher“, sagt Ariane Lami, die im kommenden Jahr Abitur machen möchte. „Irgendwie ziellos“ mäanderte sie im „Mint“-Bereich, „durch die Berufsberatungen und die gezielten Nachfragen weiß ich inzwischen ganz genau, was ich will.“

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