Grevenbroich Energiepfad-Schilder führen Radler in die Irre

Grevenbroich · Der "Energiepfad"-Radwanderweg weist erhebliche Mängel auf. Das hat der ADFC festgestellt. Er erwartet von der Stadt schnelle Abhilfe.

 Heiko Fiegl (l.) und Peter Wimmer vom ADFC weisen auf viele Mängel auf dem Energiepfad hin, dieses Schild etwa weise in die falsche Richtung.

Heiko Fiegl (l.) und Peter Wimmer vom ADFC weisen auf viele Mängel auf dem Energiepfad hin, dieses Schild etwa weise in die falsche Richtung.

Foto: L. Berns

Bei der europäischen Gartenschau "Euroga 2002 plus" war er das Kernstück in der Stadt: Auf über 20 Kilometern Länge führt der "Energiepfad" Radwanderer an RWE-Kraftwerken, Rekultivierungsgebieten, dem Windtestfeld auf der Frimmersdorfer Höhe und am Braunkohlewäldchen auf der Stadtparkinsel vorbei.

Doch um sich auf der Route zurechtzufinden, müssen Radler Pfadfinder-Kenntnisse beweisen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat festgestellt: Hinweisschilder fehlen oder führen in die Irre. "Die Beschilderung des Energiepfads hat erhebliche Schwachstellen. Wenn er weiterhin beworben werden soll, ist dringender Handlungsbedarf", heißt es beim ADFC, er fordert schnelle Abhilfe.

"In der Freizeit-Broschüre des Kreises wird für den Radwandertourismus und speziell auch für den Energiepfad die Werbetrommel gerührt — das freut uns. Aber wenn eine Route eingerichtet ist, muss sie auch kontinuierlich gepflegt werden", kritisiert der Grevenbroicher ADFC-Vorsitzende Heiko Fiegl. "Beim Energiepfad ist die Stadt in der Verantwortung. Wenn eine Route bei Radwandern erst einmal einen schlechten Ruf hat, ist es vorbei mit dem Angebot."

Da dem Club erste Mängel bekannt waren, schwangen sich Peter Wimmer und andere auf ihre Fahrradsättel, dokumentierten mit der Kamera die Schwachstellen. Einige Beispiele: An der Kreuzung K 39/Auf dem Leuchtenberg zeigt ein kleines Hinweisschild für Radler Richtung Frimmersdorf, doch "der Energie-pfad führt entgegengesetzt in Richtung Neurath", so Wimmer. An der Eulenturmbrücke in der City fehle ein Hinweis, "da weiß der Radler nicht, wo er weiterfahren soll." An einer anderen Stelle hängen die Schilder "so locker, dass sie beim nächsten Windstoß herunterfallen könnten".

Und an der Rheydter Straße ist ein Hinweis hinter einem Baum versteckt. Wie geht's weiter? "Wir haben die Mängelliste mit Ursula Hauguth, der Fahrradbeauftragten bei der Stadt, besprochen. Die Stadtverwaltung hat die Beseitigung zugesagt", so Fiegl. Und Wimmer erklärt: "Wenn wir hier nicht die Inititative ergriffen hätte, dann wäre der Energiepfad zur neuen Saison nicht befahrbar."

Seit Jahren kooperieren ADFC und Stadt. So besteht eine Vereinbarung, nach der der Club die Beschilderung auf dem Erft-Radweg im Stadtgebiet überprüft und Mängel dokumentiert. "Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist gut", so Fiegl. Allerdings seien die Kapazitäten der Ehrenamtler beim ADFC begrenzt, sie könnten neben dem Erft-Radweg nicht noch die Überprüfung weiterer Routen übernehmen.

Im Rathaus erklärt Stadtsprecherin Ines Hammelstein: "Wir stehen im Gespräch mit dem ADFC, der Energiepfad muss instandgesetzt werden. Wir werden in der letzten Aprilwoche damit beginnen, die Mängel zu beseitigen."

(NGZ/rl)
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