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Grevenbroich Endlich kommt der Mängelmelder

Grevenbroich · Bürgermeister Klaus Krützen hat versprochen, weiterhin auf Kommunikation mit Bürgern zu setzen. Die NGZ fragte, wie er die Bürgernähe weiter ausbauen will. Krützen kündigt den Mängelmelder und weitere Stadtteilsprechstunden an.

 Die mobile Bürgersprechstunde will Bürgermeister Klaus Krützen (hier mit Cornelia Leufgen aus dem Rathaus) auch in diesem Jahr fortsetzen.

Die mobile Bürgersprechstunde will Bürgermeister Klaus Krützen (hier mit Cornelia Leufgen aus dem Rathaus) auch in diesem Jahr fortsetzen.

Foto: Lber

Die Kommunikation mit den Bürgern, das Schlagwort "Bürgernähe" wird in diesem Jahr mit gleich zwei Wahlen für den Landtag und den Bundestag hinlänglich strapaziert werden. Auch Bürgermeister Klaus Krützen hat beim Neujahrsempfang versprochen, weiterhin auf Kommunikation mit den Bürgern zu setzen. Die NGZ-Redaktion fragte nach, wo es noch hakt und wie die Bürgernähe aus dem Rathaus verbessert werden soll. Die gute Nachricht: Der von etlichen Bürgern angemahnte Mängelmelder, den viele umliegende Städte und Gemeinden auf ihren Internetseiten längst haben, wird in Kürze auch für Grevenbroich frei geschaltet: "Der Mängelmelder kommt mit dem Relaunch unserer Homepage im ersten Quartal diesen Jahres", verspricht der Bürgermeister.

Auf solch einer interaktiven Rubrik können Bürger Reklamationen jeder Art melden, die dann von den jeweiligen Ämtern der Stadtverwaltung abgearbeitet werden. Der Mängelmelder zeigt dann auch an, wie weit die Bearbeitung gediehen und ob der Fall erledigt worden ist.

Fortsetzen will Krützen in diesem Jahr auch seine mobilen Sprechstunden in den Stadtteilen, wobei auch weiterhin die Verwaltungsspitze mit Amtsleitern "aufmarschieren" soll. Der nächste Termin ist am 8. Februar in Orken-Noithausen. Etwa zehn bis 15 rein an ihn persönlich gerichtete Anfragen erhält der Bürgermeister pro Woche von Grevenbroichern. "Es ist mein Ziel, diese Anfragen auch weiterhin binnen eines Monats zu beantworten", kündigt Krützen an, räumt aber auch sofort ein: "Ein Monat hört sich lange an, aber wenn man eine Sache seriös prüfen und beantworten will, dann braucht man die Zeit." Das gelte vor allem dann, wenn übergeordnete Behörden beteiligt seien. Doch der Bürgermeister kann auch Beispiele nennen, bei denen er Bürgern auf Anfrage Soforthilfe leisten konnte: Zwischen Weihnachten und Neujahr sei eine Familie vor der Obdachlosigkeit bewahrt worden. Und einer Frau sei geholfen worden, dass der Strom für ihre Wohnung nicht abgestellt wurde. Krützen, der ein "Schnellsprecher" ist, gibt durchaus zu, dass ihm die Dinge bei Verwaltung und Politik manchmal nicht schnell genug gehen. Er sagt aber auch: "Ich würde mir zwar manchmal wünschen, alleine und dann eben auch schneller handeln zu können. Aber es ist nun mal der Preis der Demokratie, dass mehrere Leute eingebunden sind und entscheiden." Und sein schnelles Sprechen sei seiner Kindheit geschuldet: "Wir saßen immer mit sieben Personen am Esstisch, da musste man schnell essen und sprechen, um etwas mitzukriegen", gibt er scherzend zu. Krützen räumt allerdings auch ein, dass er daran arbeite, sein Redetempo zu drosseln und damit seine Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.

Im übrigen habe er durchaus auch die Kompetenz, zuhören zu können, verwahrt sich der ehemalige Lehrer Klaus Krützen gegen ein gängiges (Vor)Urteil, Lehrer sprächen allesamt stets 45 Minuten am Stück, ohne sich unterbrechen zu lassen: "Das hätte ich mir in der Hauptschule nicht erlauben können", sagt Krützen.

Übrigens hatte sich der Bürgermeister mit "seinem" gesamten Verwaltungsvorstand am Montag und am Dienstag zur Klausur ins Kloster Knechtsteden zurückgezogen. Die Stadtverwaltung sei aber für die Bürger im vollen Umfange erreichbar gewesen, betonte Krützen beim gestrigen Gespräch mit unserer Redaktion im Kloster am Rande der Arbeitstagung.

(NGZ)
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