Grevenbroich Eltern wollen für Realschule kämpfen

Grevenbroich · Der Stadtrat wird am 6. Dezember voraussichtlich die Schließung der Realschule Bergheimer Straße beschließen. Doch viele Eltern der Realschüler wollen das nicht akzeptieren: Sie planen ein Bürgerbegehren oder eine Klage.

 Dies sind einige der Eltern und Kinder, die für eine Zukunft der Realschule Bergheimer Straße kämpfen wollen. Deshalb wollen sie eine Klage einriechen oder ein Bürgerbegehren starten.

Dies sind einige der Eltern und Kinder, die für eine Zukunft der Realschule Bergheimer Straße kämpfen wollen. Deshalb wollen sie eine Klage einriechen oder ein Bürgerbegehren starten.

Foto: M. reuter

Die Eltern von 640 Realschülern wehren sich gegen das drohende Aus ihrer Schule. "Wir lassen uns juristisch beraten, ob wir eine Klage einreichen oder für ein Bürgerbegehren Unterschriften sammeln", sagt Diana Strauch, Pflegschaftsvorsitzende der Klasse 5b. Die Eltern lassen sich über die Kosten und formalen Vorgaben informieren. "Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen", sagt Uwe Leushake als Sprecher der aktiven Eltern. Auch Andrea Freiberg wünscht sich für ihre Kinder, dass die Realschule an der Bergheimer Straße erhalten bleibt: "Die Schulform ist für meine Kinder ideal."

Drangvolle Enge in der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Leere in der Hans-Sachs-Schule — Politik, Verwaltung und Bezirksregierung waren sich einig, die Schullandschaft neu gestalten zu wollen. Basis sollte eine Befragung von Zweit- und Drittklässler-Eltern sein. Gymnasium und Gesamtschule waren demnach stark gefragt, Real- und Hauptschule weniger. Für eine neue Gesamtschule sollten drei Schulen aufgegeben werden: Der Schulausschuss hatte einstimmig die Auflösung der katholischen Hauptschule (KHS) und der Realschule Bergheimer Straße empfohlen. Die Sachs-Schule läuft bereits aus. Die Schulkonferenz der Realschule lehnte ihre Auflösung ab — auch mit dem Hinweis auf ihre Auszeichnung als eine der NRW-weit besten Realschulen.

Bezirksregierung und Verwaltung stellten bereits das Anmeldeteam für die neue Gesamtschule vor. Die Zustimmung des Stadtrats zum Aus der Realschule Bergheimer Straße am 6. Dezember kann als sicher betrachtet werden — sie ist unverzichtbar für den Start der Gesamtschule. Direkt danach will die Verwaltung die Errichtung der zweiten Gesamtschule bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragen — und genau das wollen die Eltern der Realschüler verhindern.

"Es geht nicht nur um die Realschule Bergheimer Straße, es geht um die Zukunft vieler Grevenbroicher Kinder", so Uwe Leushake. Der Pflegschaftsvorsitzende der Klasse 6b schätzt nicht nur die pädagogische Qualität der Schule, sondern auch die Unterrichtszeit bis 14 Uhr: "Das bieten weder Gymnasien noch Gesamtschulen." Eltern würde künftig die Möglichkeit fehlen, Eltern zu sein. Beim Start einer zweiten Gesamtschule sieht Leukehake zwei Probleme: "Wegen der Investitionen wird Geld für andere Schulen — auch Gymnasien — fehlen." Zudem könnten die Eltern bei der Anmeldung nicht entscheiden, auf welche Gesamtschule sie ihr Kind schicken: "Sie können die Schulform wählen, aber nicht die Schule. Das ist ein Eingriff in das Recht der freien Schulwahl." Im Fall eines Bürgerbegehren müssten die Eltern zunächst innerhalb von sechs Wochen Unterschriften sammeln — sechs Prozent aller bei der Kommunalwahl stimmberechtigten Grevenbroicher seinen notwendig. Schwieriger seien die für einen Bürgerentscheid gebrauchten 15 Prozent. Aber: "Andere Eltern haben das auch schon geschafft."

(NGZ/url)
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