Grevenbroich Elsener ärgert sich über stinkende Mülltonnen

Grevenbroich · Seit 2011 haben die Biotonnen in Grevenbroich keine Löcher mehr. Das sorgt für starken Gestank. Die Stadt gibt Tipps zur Geruchsvermeidung.

 Für die Geruchsentwicklung macht Harald Kuchinke fehlende Lüftungslöcher verantwortlich.

Für die Geruchsentwicklung macht Harald Kuchinke fehlende Lüftungslöcher verantwortlich.

Foto: l. berns

Wenn Harald Kuchinke aus Elsen seine braune Bio-Mülltonne öffnet, schwebt ihm ein beißender Geruch entgegen. Bis zu dreimal innerhalb einer Leerungsperiode muss er den Rasen in seinem Garten mähen - geleert wird die Tonne von der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) Dormagen alle 14 Tage. Das Grünzeug in der Tonne verfault allerdings schon nach kurzer Zeit und fängt an, sehr starke, unangenehme Gerüche zu bilden. Das Problem: Es gibt keine Luftlöcher in der Tonne, die die Geruchsbildung verringern könnten.

"Bei sommerlichen Temperaturen spitzt sich das Problem zu. Die Tonne stinkt sogar, wenn sie geschlossen ist", ärgert sich Kuchinke. Ihm stinken die stinkenden Tonnen so sehr, dass er schnelle Veränderungen fordert. Regelmäßig spüle er die braune Tonne aus, "aber ich kann nicht nach jeder Leerung so viel Wasser dafür verschwenden", sagt der 67-Jährige. Auch seine Nachbarn am Waddenberg hätten mit ähnlichen Geruchsbelästigungen zu kämpfen.

Noch vor drei Jahren gab es mit der Biomülltonne laut Kuchinke kein Problem: "Da hatte die Tonne an beiden Seiten mehrere Löcher, die in etwa so groß wie ein Zwei-Euro-Stück waren und für eine gute Lüftung in der Tonne gesorgt haben", erzählt Harald Kuchinke, der sich am liebsten eine eigene Tonne mit Löchern anschaffen würde. "Ein Mitarbeiter eines Entsorgungsunternehmens hat mir allerdings schon vor einem Jahr mitgeteilt, dass sie dann nicht mehr geleert würde", berichtet er.

Zuständig für die Entsorgung der grauen, blauen und braunen Tonnen ist die Firma Schönmackers, die die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) mit dem Leerungsauftrag unterbeauftragt hat. Angeschafft wurden die Tonnen ursprünglich im Jahre 2011 vom Entsorgungsunternehmen Alba, das heute nicht mehr für die Müllabfuhr im Grevenbroicher Stadtgebiet zuständig ist, damals aber eine Neuausschreibung des Abfallentsorgungsvertrages gewonnen hatte. Wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte, hatte sich der Arbeitskreis Abfallentsorgung der Stadt 2011 darauf geeinigt, auf Lüftungslöcher in den Tonnen verzichten zu wollen. In einem Schreiben, das der NGZ dazu vorliegt, werden für die Anschaffung einheitlicher Tonnen mit einem grauen Korpus unter anderem Kostengründe aufgeführt.

Doch was kann den Gestank verhindern? Die Stadtverwaltung rät betroffenen Bürgern, die Biotonne locker zu befüllen und Strukturmaterial wie etwa Äste hinzuzugeben. Darüber hinaus sei es hilfreich, die Tonne mit Papier auszulegen, damit Feuchtigkeit aufgesogen werden kann. Darüber hinaus sollte der Deckel stets geschlossen bleiben, um die Ansiedlung von Insekten zu vermeiden. Die Biotonne sollte grundsätzlich im Schatten stehen.

"Das alles sorgt nicht für eine Lösung des Problems", sagt Harald Kuchinke, der am liebsten selbst zur Bohrmaschine greifen würde, um eine bessere Lüftung zu erzielen. Weil die Biotonne aber Eigentum der Firma Schönmackers ist und die Stadt sie nur gemietet hat, wäre das Sachbeschädigung.

(cka)
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