Grevenbroich Elf Hektar Neurath unter Glas

Grevenbroich · Die Arbeiten am Gewächshauspark in Neurath kommen gut voran. Knapp anderthalb Monate nach dem ersten Spatenstich steht das elf Hektar große Areal bereits unter Glas. Im Mai werden die ersten Tomatenpflanzen gesetzt.

Knapp anderthalb Monate nach dem ersten Spatenstich hat sich das Gelände gegenüber dem Kraftwerk grundlegend verändert. Seit Anfang Januar sind dort die Rohbauten für den größten Gewächshauspark Nordrhein-Westfalens aus dem Boden gestampft worden. Fundamente wurden gegossen, Stützen montiert und Aufbauten installiert. In diesen Tagen wurde die gesamte Konstruktion mit Glas abgedeckt. "Wir liegen mit diesem Vorhaben gut im Zeitplan", erklärte gestern André Bauguitte von RWE Power.

Der Gewächshauspark entlang der Energiestraße ist ein Kooperations-Projekt: Vier Gärtner aus dem Raum Straelen, die Vermarktungsgesellschaft Landgard und RWE ziehen im Süden der Stadt an einem Strang. Insgesamt werden im Schatten des Neurather Kraftwerks rund zwölf Millionen Euro investiert. Im ersten Bauabschnitt entstehen Gewächshäuser mit einer Glasfläche von elf Hektar, im Endausbau sollen es 20 Hektar sein. "Die Arbeiten laufen gut", resümiert André Bauguitte: "Nachdem die komplette Anlage verglast wurde, haben die Monteure nun mit dem Innenausbau begonnen." Geräte für die Lüftungs- und Heizungstechnik werden eingebaut, die Wärmeschutzanlagen installiert. Parallel dazu wird draußen – auf der linken Seite des vorderen Gewächshauses – ein großes Gebäude errichtet. "Dort werden künftig Tomaten gelagert und für den Verkauf verpackt", schildert der RWE-Sprecher.

Riesiger Tank wird aufgebaut

Im Vordergrund des Gewächshausparks fällt eine große, kreisrunde Fläche auf – sie wurde für den Wärmespeicher vorbereitet. "Dort wird in den nächsten Tagen ein riesiger Wassertank aufgebaut. Darin wird künftig in den Nachtstunden die Fernwärme aus dem benachbarten Kraftwerk gespeichert und tagsüber in die Gewächshäuser abgegeben", so Bauguitte. Da Tomaten wärmeliebende Pflanzen seien, die Temperaturen von 18 bis 20 Grad bevorzugen, sei eine effiziente Wärmenutzung besonders wichtig für den Erfolg des Parks: "Hierbei werden wir die Gärtner aktiv unterstützen", sagt er.

Nach den derzeitigen Plänen sollen die ersten Tomatenpflanzen im Mai gesetzt werden. "Damit steht bereits im Sommer die erste Ernte an", betont André Bauguitte. Zunächst werden Tomaten der Sorte Lyterno in die Erde gesetzt – sie gelten als besonders knackig und aromatisch. Jährlich sollen in Neurath rund 5500 bis 6000 Tonnen des roten Gemüses geerntet werden.

(NGZ)
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