Serie<strong> Unsere Malteser Einsätze von Karneval bis Borussia

Grevenbroich · Jüchen Sie sind jung, helfen gerne und haben einen medizinischen Beruf: Das gilt zumindest für den größten Teil der Jüchener Malteser. 49 Ehrenamtler sammelt der Ortsbeauftragte Daniel Bönnen um sich. Dazu kommen noch zehn Helfer, zumeist Frauen, die die Kleiderkammer betreuen. Unter den Maltesern im Sanitätsdienst und Katastrophenschutz ist ein Großteil erst zwischen 16 und 25 Jahren jung. So wie der 32-jährige Daniel Bönnen im Zivilberuf Rettungsassistent ist, so sind etliche in solch einer Doppelfunktion beispielsweise auch in der Rettungswache in Neuss tätig.

 Ortsbeauftragter Daniel Bönnen ist seit eineinhalb Jahren der Chef der Malteser in Jüchen.

Ortsbeauftragter Daniel Bönnen ist seit eineinhalb Jahren der Chef der Malteser in Jüchen.

Foto: Gundhild Tillmanns

Jüchen Sie sind jung, helfen gerne und haben einen medizinischen Beruf: Das gilt zumindest für den größten Teil der Jüchener Malteser. 49 Ehrenamtler sammelt der Ortsbeauftragte Daniel Bönnen um sich. Dazu kommen noch zehn Helfer, zumeist Frauen, die die Kleiderkammer betreuen. Unter den Maltesern im Sanitätsdienst und Katastrophenschutz ist ein Großteil erst zwischen 16 und 25 Jahren jung. So wie der 32-jährige Daniel Bönnen im Zivilberuf Rettungsassistent ist, so sind etliche in solch einer Doppelfunktion beispielsweise auch in der Rettungswache in Neuss tätig.

Zu den Jüchener Maltesern zählen auch Ärzte und Pflegekräfte. Bönnen hat seine Ehefrau Janika auch mit für das Ehrenamt bei den Maltesern begeistert. Sie ist Arzthelferin in einem Krankenhaus und unterrichtet ehrenamtlich Schüler in Erster Hilfe. Denn die Malteser rekrutieren laut Bönnen einen guten Teil ihres Nachwuchses aus dem Schulsanitätsdienst. Im Gymnasium geben die Malteser schon seit längerer Zeit Erste-Hilfe-Kurse. Aber auch in der neuen Gesamtschule wollen sie dieses Angebot nun machen.

Ein bis zwei Jugendliche bleiben dann in der Regel laut Bönnen nach dem Erste-Hilfe-Unterricht in der Schule auch für die Jugendabteilung "hängen", die die Malteser auf Kreisebene unterhalten. Für die Einsätze, die der Hilfsdienst oft auch gemeinsam mit der Feuerwehr leistet, müssen die Ehrenamtler aber das Erwachsenenalter erreicht und die notwendigen Lehrgänge absolviert haben. Die Malteser haben ebenso wie die Feuerwehr das Problem, bei Einsätzen genügend Kräfte von den Arbeitgebern freigestellt zu bekommen: "Bei uns sind, je nach Tageszeit, weniger als die Hälfte unserer Ehrenamtler für einen Einsatz verfügbar", gibt Bönnen zu. Denn im Gegensatz zur Feuerwehr haben die Malteser keine "eigenen Leute beim Bauhof" zur Verfügung, wie die Gemeinde-Wehr. Um dieses Manko auszugleichen, kooperieren die Jüchener Malteser mit den Einheiten in Dormagen und Neuss.

Eine besondere Kooperation mit den Maltesern in Mönchengladbach bietet als willkommenen Nebeneffekt immer auch einen Motivationsschub, wie Daniel Bönnen zugibt: Denn die gemeinsamen Stadionwachen zu den Heimspielen der Borussia Mönchengladbach seien bei den Fußballbegeisterten unter den Maltesern immer besonders begehrt.

Zur Sache geht es für die Malteser bald auch wieder im Karneval. Da ist der Einsatzplan schon voll. In Jüchen werden die Malteser bei der großen Jugend-Karnevalsfete bei Polo, bei den Umzügen der Grundschule In den Weiden und in Otzenrath mit ihren Sanitätswachen dabei sein. Um die Ehrenamtler bei der Stange zu halten, gibt es immer einen Jahresausflug - diesmal wahrscheinlich ins Phantasialand - und jährliche Helfergespräche, bei denen individuell auch Aufstiegsmöglichkeiten und Ausbildungslehrgänge erörtert werden.

Und dann gibt es die ganz persönlichen Erlebnisse bei den Einsätzen, die manchmal schön, manchmal aber auch schwer zu verkraften sind, wie Bönnen aus Erfahrung weiß. So geht ihm bis heute ein Einsatz vor etlichen Jahren nach, bei dem ein Säugling nicht gerettet werden konnte, obwohl ihn die Sanitäter zwei Stunden lang versucht hatten zu reanimieren.

Die Eltern hatten das schreiende Kind zu sich ins Bett geholt, um es zu beruhigen. Als alle friedlich eingeschlafen waren, hatte der Vater nicht bemerkt, dass er den Säugling erdrückt hatte: "Das war für uns alle eine ganz schwere Sache", erinnert sich Bönnen. In solchen Situationen stehe aber Regionaldekan Ulrich Clancett und ein Team bei den Maltesern den Helfern als Seelsorger zur Seite.

(NGZ)
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