Grevenbroich Einmal Prinzessin sein

Grevenbroich · Für zwei Mädchen aus Orken und Gustorf geht ein Traum in Erfüllung. Sie regieren als Kinderkarnevalsprinzessinnen das närrische Jungvolk. Der Terminkalender der beiden ist prall gefüllt.

Einmal Prinzessin sein, ein wunderschönes Kleid und eine glitzernde, goldene Krone tragen und auf einem richtigen Schlossball tanzen. Welches Mädchen träumt nicht davon?

Für zwei Mädchen aus Grevenbroich geht der Traum in Erfüllung, denn sie regieren in diesem Jahr den Karneval. Celina Osterholz ist die Kinderkarnevalsprinzessin des Närrischen Sprötz-Trupps Gustorf. Die Neunjährige stammt aus einer karnevalsverrückten Familie und hat das Jeckentum im Blut. Aber sie ist auch ein "echtes Mädchen", liebt Barbies, Rosa und Glitzer. "Wir haben schon viele Prinzessinnen in der Familie gehabt", sagt ihre Mutter, Bettina Osterholz-Große (46) stolz. So tritt die kleine Prinzessin in die Fußstapfen ihrer 23 Jahre alten Schwester Jennifer, aber auch ihr Bruder Norman (19) war bereits Karnevalsprinz. Nach einem Jahr in der Minigarde des Vereins will sie nach der Session für die mittlere Garde vortanzen. "In der Zwischenzeit mache ich Jazztanz, um nicht aus der Übung zu kommen", erzählt die Zweitklässlerin.

Rund zwei Stunden dauert es, um aus dem Mädchen eine Prinzessin zu machen. Gemeinsam mit ihrem Prinzen Vincent Kremer (10) sagt sie gern ihr Sprüchlein auf – und die Augen leuchten, wenn sie fragt: "Was ist schöner als Karneval?" Doch eine Majestät hat auch Verpflichtungen: So kann Celina Osterholz nicht die tollen Tage nach eigenen Vorstellungen genießen, sondern jagt von einem Termin zum nächsten. "Aber das macht mir viel Spaß", sagt sie und freut sich auf den absoluten Höhepunkt: den Rosenmontagszug.

In den Startlöchern steht auch Laura I. Bierwirt (10). Das blonde Mädchen fühlt sich sichtlich wohl im blau-weißen Kostüm der Orkener "Grielächer". Seit sechs Jahren tanzt sie bei den "Blue Birds" und ist mittendrin im närrischen Geschehen. Weil sich niemand gemeldet hatte, hat sie sich angeboten, das Amt zu übernehmen – allerdings hat sich kein Prinz gefunden. "Dass sie Karnevalsprinzessin ist, passt zu Laura", sagt ihre Mutter Anita Bierwirt (33). "Sie war schon immer eine kleine Dame, wollte im Alter von drei Jahren nicht mehr ohne Lippenstift in den Kindergarten gehen." Da gefällt es ihr umso besser, für ihre Auftritte herausgeputzt zu werden. Den Ballerina-Dutt bekommt sie von ihrer Tante, die ist Frisörin. Eine gute halbe Stunde dauert es, bis das Prinzesschen ausgehfertig ist.

Sie ist ein fröhliches Kind, singt und tanzt gerne, liebt Tiere – vor allem den Familienhund Ronja – und möchte bald anfangen, Karate zu üben. Doch erst einmal stehen für sie die tollen Tage ins Haus und damit viele Besuche in Kindergärten, Schulen oder Altenheimen.

(NGZ)
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