Grevenbroich Einkaufs-Gemeinschaft soll sparen helfen

Grevenbroich · Die Stadt will mehr Materialien, Geräte und Fahrzeuge zusammen mit anderen Kommunen beschaffen. So sollen Kosten gesenkt werden. Im Rathaus wurde jetzt die Mitgliedschaft in einer landesweiten Einkaufsgenossenschaft beantragt.

Grevenbroich: Einkaufs-Gemeinschaft soll sparen helfen
Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Die Grevenbroicher Stadtverwaltung benötigt neue Drucker, Faxgeräte und Kopierer - die Stadt Meerbusch auch. Die beiden Kommunen haben sich zusammengetan, zurzeit läuft die Ausschreibung über Anmietung, Installation und Wartung für 60 Monate von insgesamt 380 Geräten für beide Städte - ein Auftragsvolumen in sechsstelliger Höhe. Wenn es nach Bürgermeister Klaus Krützen geht, sollen solche gemeinschaftlichen Beschaffungsvorhaben in Zukunft deutlich häufiger sein. Das Ziel: Kosten senken.

In den Etatberatungen hatten sich mehrere Fraktionen für mehr Zusammenarbeit bei Beschaffungen stark gemacht. Die SPD setzt sich für die Mitgliedschaft der Stadt in einer Einkaufsgenossenschaft von NRW-Kommunen ein. "Mein Grevenbroich" fordert Einkaufsgemeinschaften mit anderen Kommunen, um etwa Fahrzeuge oder Bürotechnik in größeren Zahlen preiswerter kaufen zu können.

Auf mehr Kooperation setzt auch der neue Verwaltungschef im Rathaus: "Bei meinen Antrittsbesuchen in den anderen Kommunen war immer auch die interkommunale Zusammenarbeit Thema. Das reicht von der gemeinsamen Entwicklung von Gewerbegebieten bis zu gemeinsamen Beschaffungen, die wir in den kommenden Jahren forcieren sollten", sagt Bürgermeister Klaus Krützen. Ein Beispiel: "Wenn beispielsweise unsere Feuerwehr einen neuen Einsatzleitwagen benötigt und die Wehr in einer anderen Kommune ebenfalls ein solches Fahrzeug, dann macht eine gemeinsame Ausschreibung Sinn, um Kosten zu sparen." Solche Kooperationen bei Aufträgen gab es schon bislang, "beispielsweise beim Kauf von Papier", erklärt Dezernent Claus Ropertz. Ausschreibungen für mehrere Kommunen in der Größenordnung der 380 Kopier-, Fax- und Druckergeräte seien bislang aber eher selten. "Wir erhoffen uns durch die größeren Stückzahlen günstigere Preise und bessere Konditionen", sagt Ropertz zu der aktuellen Ausschreibung

Die Kooperation soll nicht auf die Kreisgemeinschaft beschränkt bleiben: Die Stadt hat mittlerweile einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Einkaufsgenossenschaft "KoPart" (Kommunal & Partnerschaftlich) gestellt. Dabei handelt es sich um eine Tochter des Städte- und Gemeindebundes NRW. Ihr gehören zurzeit rund 90 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen an, darunter Meerbusch, Kaarst und Dormagen. Die Einkaufsgenossenschaft übernimmt im Auftrag der Mitgliedskommunen Ausschreibungen, angefangen vom Büromaterial bis hin zu Fahrzeugen. Anfang 2016 soll sich der Rat mit dem Thema befassen, außerdem ist laut Krützen geplant, dass ein Vertreter von "KoPart" die Arbeit der Genossenschaft vorstellt.

Auch Claus Ropertz sieht in einer solchen Zusammenarbeit Vorteile - für die Stadt sei dies mit einer deutlichen Arbeitserleichterung verbunden."Etwa bei Dingen, die vielleicht nur alle zehn Jahre gekauft werden, muss sich der Stadt-Mitarbeiter in Details für die Angebotsbeschreibung einarbeiten. Die Einkaufsgenossenschaft hat dabei mehr Erfahrungen", erläutert der Dezernent. Zudem zwinge die gemeinschaftliche Ausschreibung die Kommunen, sich bei den Ausstattungsdetails abzustimmen, gemeinsame Lösungen zu finden.

(NGZ)
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