Grevenbroich Eine unendliche Geschichte?

Grevenbroich · Wevelinghoven "Den Ermittlungsbeamten fehlt der Mut, sich einen Fehler einzugestehen", sagt Rechtsanwalt Peter Wingerath. Er vertritt das Unternehmen "Öl Schäfer". Seit anderthalb Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft Krefeld gegen "Öl Schäfer" - wegen des Verdachts auf Betrug.

 Seit über einem Jahr fehlen Peter-Hubert Schäfer fünf Tankfahrzeuge im Unternehmen „Öl-Schäfer“, sie sind weiterhin beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen immer noch nicht abgeschlossen.

Seit über einem Jahr fehlen Peter-Hubert Schäfer fünf Tankfahrzeuge im Unternehmen „Öl-Schäfer“, sie sind weiterhin beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen immer noch nicht abgeschlossen.

Foto: Michael Reuter

Ein Abschluss der Ermittlungen ist nicht in Sicht. Eine unendliche Geschichte? "Nach Möglichkeit noch in diesem Jahr" will die Staatsanwaltschaft über eine Anklageerhebung entscheiden, fünf Tankfahrzeuge bleiben bis dahin weiterhin beschlagnahmt. Anwalt Peter Wingerath kritisiert die Ermittlungsbehörden und spricht von "voreiligen Verdächtigungen gegen Bürger mit einem untadeligen Ruf".

Rückblick: Im Dezember 2007 hatten Fahnder das Gelände von "Öl Schäfer" an der Nordstraße durchsucht, zahlreiche Akten beschlagnahmt, Fahrzeuge sichergestellt. Der Verdacht: Das Unternehmen könne mit Hilfe von angeblich manipulierten Tankwagen seine Kunden betrogen haben - von so genannten "Reibachleitungen" war die Rede.

Das auf diese Art laut Ermittlungen zurückgehaltene Öl soll das Unternehmen an einen Tankstellenbetreiber aus Dormagen verkauft haben - der wiederum soll das Öl illegal zu Dumpingpreisen an Lastwagen-Fahrer weitergegeben haben.

Ende 2008 erklärte die Staatsanwaltschaft Krefeld, es stünden noch weitere Untersuchungen an. "Die hat es jedoch nie gegeben", kritisiert Anwalt Wingerath. Nach wie vor hätten die Behörden fünf Fahrzeuge beschlagnahmt, die angekündigten Prüfungen durch Fachleute seien jedoch nicht erfolgt.

Die Staatsanwaltschaft Krefeld allerdings lässt sich in ihrem Vorgehen offenbar nicht beirren. "In mehreren Beschwerdeverfahren hat das Unternehmen bereits versucht, die Fahrzeuge wieder zurück zu bekommen", so Klaus Schreiber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld, "Sowohl das Amts- als auch das Landgericht Krefeld haben entschieden, dass die Fahrzeuge als Beweismittel beschlagnahmt bleiben.

Daraus lässt sich schon eine gewisse Tendenz ablesen." Dennoch könne man nach wie vor nicht sagen, ob man tatsächlich Anklage gegen Schäfer erheben werde. "Das ist noch nicht klar. Die Ermittlungen werden noch einige Monate dauern."

Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

(NGZ)
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