Grevenbroich Einbrecher wüten in Alter Feuerwache

Grevenbroich · Unbekannte zerschlugen drei Fenster, knackten acht Türen und richteten großen Schaden in dem Informationszentrum für Jugendliche an. Auch in die gegenüberliegende Kindertagesstätte wurde am Wochenende eingebrochen.

 Gestern wurden die größten Schäden in der Alten Feuerwache behoben. Unter anderem stahlen die Einbrecher einen fest montierten Beamer. Dabei wurde ein Teil der Deckenverkleidung zerstört.

Gestern wurden die größten Schäden in der Alten Feuerwache behoben. Unter anderem stahlen die Einbrecher einen fest montierten Beamer. Dabei wurde ein Teil der Deckenverkleidung zerstört.

Foto: Lothar Berns

Es ist bereits der dritte Einbruch in die Alte Feuerwache innerhalb eines Jahres. Doch so groß wie am Wochenende war der Schaden noch nie. Fenster wurden zertrümmert, Deckenplatten zerstört, Türen und Schränke aufgebrochen. "Es wird sicherlich mehrere Tausend Euro kosten, um das alles wieder in Ordnung zu bringen", beklagt Jugendpfleger Wolfgang Hufendiek, der bei der Stadtverwaltung für das Informations-, Beratungs- und Begegnungszentrum verantwortlich ist. Vergleichsweise gering war die Beute der Einbrecher: ein Laptop und ein Beamer im Gesamtwert von etwa 1200 Euro.

Spaziergängern waren am Sonntagnachmittag die offen stehenden Fenster der Alten Feuerwache aufgefallen; sie verständigten daraufhin die Polizei. "In den Räumen bot sich den Beamten ein Bild der Verwüstung", schilderte gestern Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Die Täter hatten auf der Rückseite des Gebäudes drei Butzenscheiben eingeschlagen und anschließend sämtliche Räume des im ehemaligen Gartenschau-Gelände liegenden Hauses durchsucht. "Alle Schränke und Schreibtische wurden durchwühlt und der Inhalt wahllos auf dem Boden verteilt", so Arnold.

Im Erd- und Obergeschoss der Alten Feuerwache sind unter anderem die Jugendgerichtshilfe, die Streetworker, die Schulsozialarbeit und ein Berufshilfeprojekt für 20 Jugendliche beheimatet. "Alle Mitarbeiter hatten die Räume abgeschlossen - doch das konnte die Einbrecher nicht stoppen", berichtet Wolfgang Hufendiek. Die Unbekannten hebelten insgesamt acht Türen - zum Teil mitsamt Zargen - auf, um in die Büros zu gelangen. "Sie waren offensichtlich ausschließlich auf Geld und Elektronikgeräte aus", sagt der Jugendpfleger: "Denn Aktenmaterial wurde nach den bisherigen Erkenntnissen nicht gestohlen."

Die Polizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen und die Spuren gesichert - nicht nur in der Alten Feuerwache, sondern auch im gegenüberliegenden Familienzentrum am Hartmannweg. Die in den Sommerferien geschlossene Kindertagesstätte wurde ebenfalls am Wochenende von Einbrechern heimgesucht. Die Täter hatten Fenster aufgehebelt, um sich Zutritt zu den Räumen zu verschaffen. "Ob aus der Einrichtung etwas gestohlen wurde, steht bisher nicht fest", erklärte Hans-Willi Arnold auf Anfrage unserer Zeitung. Ebenso ist unklar, ob es sich um die selben Täter wie in der Alten Feuerwache gehandelt hat. Im Rathaus wird nun überlegt, wie die relativ abgelegene Alte Feuerwache künftig vor Einbrüchen geschützt werden kann. "Gemeinsam mit den Kollegen des städtischen Gebäudemanagements arbeiten wir an einem Konzept, um Haus und Inventar zu sichern", berichtet Wolfgang Hufendiek. Dies sei allerdings nicht ohne Weiteres umzusetzen, da der Veranstaltungssaal der Feuerwache rege genutzt wird. "Wer zur Toilette will, muss an verschiedenen Büroräumen vorbei. Da würden sich Bewegungsmelder kaum lohnen, da wir sie an den Wochenenden abschalten müssten", gibt Hufendiek zu bedenken. Auch den Einsatz von Überwachungskameras bewertet er kritisch. "Wir suchen jetzt nach einem System, das wirksam ist - und natürlich kostengünstig", so der Stadtjugendpfleger.

(NGZ)
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