Feuerwehr in Grevenbroich Ein Schutzpatron für die Feuerwehr

Grevenbroich · Heinrich Ahrweiler ist seit viele Jahren Holzschnitzer. Jetzt hat der 85-Jährige der Grevenbroicher Feuerwehr eine Figur des Sankt Florian geschenkt, die in der neuen Wache aufgestellt wird.

 Heinrich Ahrweiler (r.) und Jürgen Burchartz mit der Figur des heiligen Florian.

Heinrich Ahrweiler (r.) und Jürgen Burchartz mit der Figur des heiligen Florian.

Foto: Dieter Staniek

Der heilige Florian ist Schutzpatron unter anderem der Feuerwehr, und nun hat auch die neue Feuerwache an der Kreisstraße 10 ihren eigenen Schutzpatron. Der Grevenbroicher Heinrich Ahrweiler hat der Feuerwehr eine selbst geschnitzte, rund 50 Zentimeter hohe Holzfigur des Schutzpatrons geschenkt. „Wir freuen uns darüber sehr. Die Figur des Sankt Florian soll im Eingangsbereich der Wache einen würdigen Platz erhalten, an dem jeder, der in die Feuerwache kommt, sie sieht“, erklärt Jürgen Burchartz, der 61-Jährige ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Grevenbroich.

Jahrelang hatte Sankt Florian in der Wohnung von Elisabeth und Heinrich Ahrweiler auf einer Konsole im Flur seinen Platz gehabt. „Ich denke, dass die Feuerwehr eine gute Verwendung dafür hat“, sagt der 85-Jährige, der viele Jahre lang Holzschnitzarbeiten gefertigt hatte.

In den 70er Jahren entflammte seine Begeisterung für das Hobby, als ihm ein anderer Holzschnitzer dessen Arbeiten gezeigt hatte. „Das machte auch mir Spaß“, erzählt Ahrweiler, der zunächst in der Maschinenfabrik Buckau-Wolf gearbeitet hatte und dann bei der Stadt Grevenbroich als Hausmeister im Schulkomplex an der Parkstraße, in der Katholischen Hauptschule, bis zum Ruhestand 1999 beschäftigt war. In die Werkstatträume der Schule wurde auch der Volkshochschul-Kursus verlegt, in dem Heinrich Ahrweiler circa 15 Jahre mitmachte. Im Kursus und zu Hause wurde viele Stunden lang nach Bildern oder anderen Vorlagen geschnitzt. „Für eine Figur brauchte ich rund drei Wochen. Für den heiligen Florian aber habe ich länger benötigt – etwa zwei Monate“, erzählt Ahrweiler.

Eine Figur nach der anderen entstand im Laufe der Jahre, etwa die Jungfrau Maria mit dem Christuskind oder zwei musizierende Clowns. Als Material dient Lindenholz. Der Rohling wird in einer Werkbank eingespannt. „Beim Schnitzen begann ich mit dem Gesicht, bei Haaren, Nase und Ohren. Dann arbeite ich mich nach unten weiter“, schildert er. Eine ruhige Hand ist gefragt, das gilt auch fürs Bemalen der Figuren. „Beispielsweise bei den Augen und Augenbrauen habe ich mit einer Lupe gearbeitet“, berichtet Ahrweiler.

 Auch Clowns gehören zum geschnitzten Repertoire des 85-jährigen Holzschnitzers.

Auch Clowns gehören zum geschnitzten Repertoire des 85-jährigen Holzschnitzers.

Foto: Dieter Staniek

Irgendwann legte der heute 85-Jährige das Werkzeug beiseite, seine rund 45 Schnitzmesser lagern noch im Keller. Aktiv war und ist der Grevenbroicher, der seit 21 Jahren nicht weit vom Bend lebt, weiterhin. Neun Jahre habe er ehrenamtlich alte Menschen im Caritashaus St. Barbara betreut. Seit 62 Jahren singt Heinrich Ahrweiler im Männergesangsverein Quartettverein Neuenhausen.

Glück im Unglück hatte der Grevenbroicher im April dieses Jahres, als er an der Kreuzung Bergheimer Straße/Am Sodbach auf dem Fahrrad mit einem Pkw zusammenprallte. Laut Polizei hatte der Autofahrer die Kontrolle über den Wagen verloren, war zudem mit einem Verkehrsschild kollidiert. Ahrweiler wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. „Ein Polizist sagte, dass mein Fahrradhelm mir das Leben gerettet habe“, sagt Heinrich Ahrweiler.

Nicht nur der heilige Florian – eine Soldatenfigur, die mit einem Eimer Wasser ein brennendes Haus löscht – ist jetzt in die vor einem halben Jahr bezogene Feuerwache umgezogen, auch ein hölzernes Stadtwappen und eine Nächtwächter-Figur hat die Feuerwehr von ihm erhalten. Der Nachtwächter wird laut Jürgen Burchartz, der seit mehr als 30 Jahren in der Löscheinheit Stadtmitte aktiv ist, vermutlich in der „Floriansstube“ der Wache einen Platz erhalten.

Klar, dass sich die Feuerwehr für die Werke bedanken wird. „Wir werden das Ehepaar im Juli einladen, die neue Feuerwache zeigen und bei einer Übung vorführen, wie die Feuerwehr arbeitet“, kündigt Jürgen Burchartz an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort