Grevenbroich Ein neues Tor zur Stadt

Grevenbroich · Der Bereich zwischen Bahnhof und Innenstadt soll neu überplant werden. "Eine ähnlich große Veränderung wie die Gestaltung der Fußgängerzone", meint Dezernent Werner Hoffmann. Die Stadt hofft auf 1,14 Millionen Euro.

 Der Bereich vom Bahnhof bis zur City soll attraktiver werden, etwa die Bahnstraße. Die Stadt hat sich für ein NRW-Förderprogramm beworben.

Der Bereich vom Bahnhof bis zur City soll attraktiver werden, etwa die Bahnstraße. Die Stadt hat sich für ein NRW-Förderprogramm beworben.

Foto: H. Jazyk

"Wenn wir dieses Integrierte Stadtentwicklungskonzept für die Innenstadt umsetzen können, dann wird dies eine ähnliche weitreichende Veränderung für Grevenbroich wie die Landesgartenschau oder die Gestaltung der Fußgängerzone", sagt Dezernent Werner Hoffmann. Das Ziel: Mit einem ganzen Katalog von Maßnahmen soll Grevenbroich, insbesondere der Bereich zwischen Bahnhof und Fußgängerzone, attraktiver gemacht werden. Dafür konkurriert die Stadt jetzt mit anderen Kommunen um Geld vom Land. "Wir hoffen auf Fördergeld in Höhe von 1,14 Millionen Euro", sagt Dorothea Rendel, Leiterin des Fachbereich Stadtplanung. Im Herbst rechnet sie mit der Entscheidung.

Konkurrenz um Geld vom Land

Der Wettbewerb um die Finanzspritze vom Land ist hart – das weiß auch Dieter Wahlen, Gebietsleiter der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK). Der Geograf hat das neue Konzept für die Innenstadt mitentwickelt. Beschlossen hat es der Rat bereits im Juli 2011. Zudem war es die Grundlage für die Bewerbung um die Landesförderung, die am 30. Dezember abgegeben wurde. Werner Hoffmann ist optimistisch: "Vertreter der Landesregierung waren in Grevenbroich, haben uns ermutigt, eine Bewerbung abzugeben." Dieter Wahlen ergänzt: "Verglichen mit Ruhrgebietsstädten, die große Probleme haben, geht es Grevenbroich gut. Wir erkennen aber, wo wir vielleicht Probleme bekommen und sollten jetzt handeln."

Einige Bausteine des City-Vorhabens: Die Innenstadt soll für Wohnen und Leben attraktiviert werden, städtebauliche Brüche im Montzquartier sollen beseitigt, Trade-Down-Effekte – also Qualitätsverluste in Handel und Wohnen – sollen vermieden werden.

Buslinie verlegen

Ein Straßen-Beispiel ist die Bahnstraße: Sie könnte das erste Beispiel in Grevenbroich für "Shared Spaces" (gemeinsam genutzten öffentlichen Raum) werden. "Der Bereich vom Ostwall bis Kreisverkehr könnte gemeinsam von Fußgängern, Gastronomie und Verkehr genutzt werden", sagt Werner Hoffmann. Eine Voraussetzung wäre eine neue Streckenführung für die Buslinie: statt über die Bahnstraße über die Elsbachspange. "In Duisburg wurde eine solche Umgestaltung kürzlich realisiert – sie funktioniert", sagt Dieter Wahlen. Für den Abschnitt zwischen Kreisverkehr und Bahnhof kann sich Werner Hoffmann gut "mehr Grün" vorstellen: So könnte etwa durch die Veränderung der Parkbuchten Platz für neue Bäume geschaffen werden.

"Wir brauchen für diese Umgestaltung Anwohner, Eigentümer oder Unternehmen, die investieren", so Hoffmann. Das Volumen der Innenstadt-Verschönerung schätzt er auf 6,4 Millionen Euro.

(NGZ)
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