Parade der Schützen in Grevenbroich Ein Marsch zu Ehren des Vorstands

Parade der Schützen in Grevenbroich · Dunkle Schatten warfen die Kirchtürme von St. Peter und Paul Sonntagnachmittag Richtung Bernardussaal. Gut geschützt und unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit bot sich im Innern des Jugendcafés Kultus ein ungewohntes Bild: "Geheime Kommandosache", lautete die Losung der Stunde.

"Nichts darf vor der Parade an die Öffentlichkeit dringen", gab Karl-Hans Zaudig, Zugführer des Jägerzugs Graf Kessel, die letzten Anweisungen. Insgesamt 36 Präsidenten und Obristen in schmucken Uniformen und schwarzem Anzügen tummelten sich in den Räumen neben dem Marktplatz. Ihre "Mission": Ein großer Aufmarsch der Vorstände aller Bürgerschützenvereine, Bruderschaften und Kirmesgesellschaften aus dem Stadtgebiet zu Ehren des scheidenden Präsidenten Herbert Schikora und Oberst Willi Schäfer sowie Vizepräsident Gerd Peters.

"Hinter dem vierten Marschblock, vor dem Königszug sollen wir uns einreihen und am Vorstand vorbei defilieren", berichtet Friedhelm Barmeyer, Präsident des Bürgerschützenvereins Kapellen. "Als die Anfrage kam, haben wir selbstverständlich zugesagt", so der BSV-Chef. Sofort begeistert von der Idee war auch Rudi Broens vom Bürgerschützenverein Wevelinghoven: "Es ist schon etwas Einmaliges, mit den gesamten Vorstandsmitgliedern aller Vereine in einem Zug zu marschieren. Normalerweise stehen wir ja oben auf der Bühne."

Zudem verbindet den Präsidenten der Gartenstadt eine Gemeinsamkeit mit Herbert Schikora: "1997 haben wir beide dieses Amt übernommen und gleichzeitig eine Runde der Vorstandsmitglieder ins Leben gerufen", erinnert sich Rudi Broens zurück. Auch für Generaloberst Hubert Thelen von der Kirmesgesellschaft "Einigkeit" Langwaden ist der Marsch zu Ehren des scheidenen Grevenbroicher BSV-Vorstands eine "Herzensangelegenheit". "Über die Jahre hat sich eine Freundschaft entwickelt. Wenn wir gefragt haben, seid ihr zur Kirmes dabei, hat immer einer zugesagt", erzählt Thelen.

"Jetzt wollen wir mal symbolisch ,Danke' sagen", so Brudermeister Theo Lys aus Hülchrath. Geplant wurde diese "Überraschung" von Schützenkönig Joachim Schwedhelm. Tatkräftige Hilfe fand er in seinem Königszug "Graf Kessel", der die Organisation übernahm. "Alle Vereine wurden angeschrieben und von 20 haben nur zwei abgesagt", berichtet stellvertretend Hans-Willi Broisch, Präsident des Volks- und Heimatvereins Laach. Bis zum Antreten vor der Parade warteten die 36 Regiments- und BSV-Chefs bei einem Bier oder Wasser auf ihren großen Auftritt. Musikbeauftragter Peter Cremerius kündigte schließlich die "letzte Referenz" für den Grevenbroicher Vorstand und das Publikum an. jn

(NGZ)
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