Grevenbroich Ein Leben im geteilten Dorf
Grevenbroich · Gruissem (lina) Als Hans Kivilip im Sommer 1929 geboren wurde, da bestand sein Heimatort Gruissem aus neun Häusern und knapp 70 Einwohnern. Als siebtes von zehn Kindern lebt Kivilip bis heute in seinem alten Elternhaus mitten in Gruissem. Im aktuellen Jahrbuch des Kreisheimatbundes Neuss schildert der 79-Jährige seine Kindheitserinnerungen und spannt den Bogen seiner anschaulichen Erzählungen bis in die Gegenwart.
Gruissem (lina) Als Hans Kivilip im Sommer 1929 geboren wurde, da bestand sein Heimatort Gruissem aus neun Häusern und knapp 70 Einwohnern. Als siebtes von zehn Kindern lebt Kivilip bis heute in seinem alten Elternhaus mitten in Gruissem. Im aktuellen Jahrbuch des Kreisheimatbundes Neuss schildert der 79-Jährige seine Kindheitserinnerungen und spannt den Bogen seiner anschaulichen Erzählungen bis in die Gegenwart.
Noch leben zwölf jener 69 "Ureinwohner", die schon in den Kindheitsjahren von Hans Kivilip Mitte der 1930er in Gruissem wohnten. Insgesamt drei von ihnen leben noch immer in jenem kleinen Ort, der halb zu Grevenbroich und halb zu Neuss gehört. Gemeinsam mit seinen Geschwistern wuchs Kivilip auf dem elterlichen Bauernhof auf.
"Unser Vater hat uns alle einen Beruf lernen lassen. Auch deshalb hat schließlich niemand die Landwirtschaft übernommen", sagt der Rentner, der den Beruf des Schreiners lernte und sich dazu entschied, im Elternhaus zu leben. Dort wohnen neben Kivilip und seiner Frau auch noch drei ihrer vier Kinder samt Familien.
Kivilips Erinnerungen muten für jüngere Leser teilweise an wie Erzählungen aus längst vergangenen Zeiten: "Im Ort gab es keinen elektrischen Strom, deshalb nutzten wir Petroleumlampen", sagt der 79-Jährige. Doch es galt, den teuren Brennstoff zu sparen: "Deshalb saßen wir Kinder in der dunklen Jahreszeit oft mit unserer Mutter vor dem großen Holzofen.
Der war die einzige Lichtquelle, während sie uns Geschichten erzählte." Wie in jener Zeit üblich, so halfen auch die Kivilip-Kinder tatkräftig auf dem elterlichen Bauernhof. Gemeinsam gingen die insgesamt elf Kinder, die auf der Kapellener Seite des Ortes lebten, zur Schule nach Kapellen.
"Alle trafen sich morgens vor unserem Haus", erinnert sich Hans Kivilip, der für seine Familie bereits vor Jahren deutlich ausführlicher als im Jahrbuch des Kreisheimatbundes seine Lebenserinnerungen notierte. Nach Hausarbeit und Schule trafen die Kinder sich dann am Erftufer, um dort im -damals noch sauberen - Fluss zu baden. Mehr in der Montagausgabe der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.