Grevenbroich Ein Jahr freiwillig arbeiten

Grevenbroich · Für Laura (18), Benedikt (20) und Marina (20) heißt es nun kräftig "anpacken". Im Schneckenhaus kümmern sie sich während des Bundesfreiwilligendienstes um die Gesundheit der Tiere – und um ihre eigene Zukunft.

 Die drei vom Bundesfreiwilligendienst (v.l.): Laura Conigliello, Benedikt Nyssen und Marina Tzourani engagieren sich ein Jahr lang im Umweltzentrum "Schneckenhaus". Dort wollen sie Erfahrungen fürs Leben sammeln.

Die drei vom Bundesfreiwilligendienst (v.l.): Laura Conigliello, Benedikt Nyssen und Marina Tzourani engagieren sich ein Jahr lang im Umweltzentrum "Schneckenhaus". Dort wollen sie Erfahrungen fürs Leben sammeln.

Foto: H. Jazyk

Für Laura (18), Benedikt (20) und Marina (20) heißt es nun kräftig "anpacken". Im Schneckenhaus kümmern sie sich während des Bundesfreiwilligendienstes um die Gesundheit der Tiere — und um ihre eigene Zukunft.

Das wird ein spannendes Jahr für die drei, die ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Schneckenhaus leisten. Neben Aufgaben wie Tiere füttern und Gartenarbeiten stehen die drei jungen Menschen auch vor dem Schritt, ihre Zukunft zu planen.

Für Marina Tzourani (20) aus Mönchengladbach steht das Berufsziel fest: Tierarzthelferin. Nach ihrem Abitur 2011 hat sie erst mal in einer Grundschule gearbeitet. Doch dann sah sie einen Bericht über das Umweltzentrum im Fernsehen. "Mir gefiel das Gelände und die Arbeit sehr, das wollte ich auch machen", sagt Marina. Daraufhin bewarb sie sich um einen Platz für den BFD im Schneckenhaus. Sowieso gefällt ihr die Arbeit in der Natur. Den Dienst sieht sie als Chance, einen Einblick in die Arbeit mit Tieren zu bekommen. Jetzt füttert und pflegt sie seit knapp einer Woche die Igel und Mäuse.

Genau wie Laura Conigliello. Die 18-Jährige aus Reuschenberg, die dieses Jahr ihr Fachabitur im Bereich Gestaltung gemacht hat, hat ebenfalls am 1. August ihren Freiwilligendienst begonnen. Über ihr Berufsziel ist sie sich aber noch nicht so sicher. "Auf jeden Fall etwas in Richtung Tiere ", meint Laura. Deshalb nutzt sie das eine Jahr Aufschub, um sich konkretere Vorstellungen über ihren Berufswunsch zu machen. Warum sie sich im Schneckenhaus beworben hat? "Weil ich selber schon mal eine verletzte Elster vorbei gebracht habe und ich vom Schneckhaus sofort begeistert war", erklärt Laura.

Neben Laura und Marina hat sich auch Benedikt Nyssen (20) aus Neuss dazu entschieden, seinen BFD im Schneckenhaus abzuleisten. Dabei will er eigentlich einen ganz anderen Weg einschlagen. "Ich möchte gerne Musik studieren", sagt Benedikt. Da aber für die Aufnahme an Hochschulen und Universitäten eine Prüfung abgelegt werden muss, möchte er die Zeit nutzen, um sich mit Hilfe der Musikschule zu verbessern. Trotzdem sieht er die Arbeit im Schneckenhaus nicht als reinen Zeitvertreib. "Ich habe mich schon immer für die Natur und Tiere interessiert, besonders für Greifvögel", sagt der 20-Jährige. Deshalb sieht er das Jahr als eine Möglichkeit, Alternativen kennenzulernen und sich zu engagieren.

Auch Norbert Wolf (55), Leiter des Schneckenhauses, findet, dass ein freiwilliges Jahr jungen Menschen Orientierung geben kann. "Der Bundesfreiwilligendienst ist eine gute Sache, vor allem für diejenigen, die noch nicht so ganz wissen, was sie machen wollen", meint Wolf. Was Marina, Laura und Benedikt nach dem Jahr im Schneckenhaus machen werden, wissen sie vielleicht noch nicht — aber dass sie sich auf das Jahr und die Arbeit mit Tieren freuen, ist allen klar.

(NGZ/ac)
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