Grevenbroich Ein großer Dino war der Liebling des Publikums

Grevenbroich · Den vom Königspaar gestifteten Fackelbaupokal haben die Jägerzüge "Rösige Boschte" und "Mer stonn zesamme" schon ausprobiert. "Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist er sogar wasserdicht", sagt Willy Helfenstein, Chef der erfolgsverwöhnten Fackelbaugemeinschaft.

Grevenbroich: Das war der Fackelzug 2014
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Grevenbroich: Das war der Fackelzug 2014

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Der Silbercup wurde am Samstagabend mit Sekt gefüllt, nachdem feststand, dass die beiden Züge auch in diesem Jahr den Fackelbauwettbewerb für sich entscheiden konnten. Der sechs Meter hohe Dinosaurier, mit dem die Männer das Kneipensterben in Grevenbroich persiflierten, war nicht nur der Liebling des Publikums, er überzeugte auch die Jury.

Es war rappelvoll in der Innenstadt, als sich der Fackelzug am Abend in Bewegung setzte. "Die Leute standen dicht an dicht an den Straßen, ein tolles Bild", freute sich Peter Eysen, Sprecher des Bürgerschützenvereins.

So schön feiert Grevenbroich beim Schützenfest 2014
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So schön feiert Grevenbroich beim Schützenfest 2014

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Zu den größten Fackeln, die dem Publikum präsentiert wurden, zählte der Gorilla der "Noh'besch Jonge": Das (gefühlt) neun Meter hohe Ungetüm, das symbolisch für die Regulierungswut der Stadt stand, fand sich allerdings nicht unter den ersten Dreiplatzierten wieder. Rang zwei ging an den Bagger, mit dem die "Volle Boschte" buchstäblich den Fackelbaunachwuchs anbaggerten.

"Das spricht uns aus dem Herzen", sagt Peter Eysen: "In diesem Jahr haben wir nur sechs eigene Fackeln - es könnten ruhig etwas mehr sein." Die Wevelinghovener Bürgerschützen halfen mit zwei Großtransparenten aus - sie erhielten dafür viel Applaus.

Den dritten Platz holten die "Erftgrafen", die die politische Karriere des Präsidenten und Ratsherrn Dr. Peter Cremerius auf die Schippe nahmen. "Da wird der Ursel Angst und Bange, Dr. C. steht auch im Rathaus Schlange", reimten die Grenadiere. Mit diesem Zweizeiler holte der Zug auch den erstmals vom Schützenchef ausgelobten "Spott-Licht"-Preis, mit dem die frechsten Sprüche auf kleinen und großen Transparenten honoriert werden. Die Resonanz war noch gering: "Da müssen wir noch einige dicke Bretter bohren", meinte Cremerius.

Auch wenn weniger Großfackeln durch die Straßen gezogen wurden, hatte der abendliche Umzug doch deutlich an Leuchtkraft gewonnen. Viele Züge führten originelle Handfackeln mit, die dem Schützenfest-Auftakt noch etwas mehr Farbe verliehen - so schulterten etwa die "Wengkbühle" illuminierte Windfahnen, die "Schützenlust" hatte leuchtende Ritterschilde dabei.

Der Fackel-Favorit der Bürgermeisterin war die große "Geldkanone", mit dem die Männer des Jägerzuges "St. Florian" die Steuerverschwendung in Bund, Land und Stadt kritisierten. "In einem Atemzug mit Angela Merkel und Hannelore Kraft genannt zu werden, ist doch auch mal was", meinte Ursula Kwasny augenzwinkernd.

(NGZ)
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