Grevenbroich DRK-Kursangebot will neue Brücken bauen

Grevenbroich · Wer gemeinsam mit einem Verstorbenen in einem Haushalt gelebt hat, hat es oft am schwersten. Solchen Menschen Unterstützung zu bieten, ist eines der Anliegen der Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) . Im Angebot des in den kommenden Wochen startenden Kursprogramm der DRKler befindet sich deshalb auch eine Fortbildung zum sogenannten Trauerbegleiter.

 Anja Peltzer (re) und Margarete Kranz setzen Projekte gegen Altersarmut fort.

Anja Peltzer (re) und Margarete Kranz setzen Projekte gegen Altersarmut fort.

Foto: ati

"Wir versuchen Menschen zu erreichen, die etwas tun wollen", formuliert DRK-Mitarbeiterin Diplom-Sozialpädagogin Anja Peltzer Grundsätzliches. "Offen für alle" sind die Kurse, also die, die bereits ehrenamtlich tätig sind und ihr Wissen ausbauen oder aktualisieren wollen, die als Familienmitglieder akut betroffen oder als Betreuungskräfte bestellt sind. In der Wissensvermittlung geht es um Möglichkeiten für eine angemessene Versorgung der Hinterbliebenen.

Doch so intensiv ein Verwandter oder Ehrenamtler für andere da sein möchte, muss er auch wissen, wo Grenzen der eigenen Belastbarkeit sind. Auch das soll im zweitägigen Seminar am 21. und 22. Oktober vermittelt werden. Weitere Themen, die skizziert werden, sind der Umgang mit der eigenen Betroffenheit, Sterben in unserer Gesellschaft, religiöse Gebräuche und Rituale oder der Umgang der Biografie des Sterbenden. "Es hilft herauszufinden, wie jemand gelebt hat", war er zum Beispiel ein Naturfreund, der seinen Garten liebte, macht ihm die Blume am Bett vielleicht Freude. Nicht alles kann innerhalb von zwei Tagen erarbeitet werden. "Wir schauen, wo Bedarf ist, und schulen dann entsprechend weiter", erklärt Anja Peltzer Nachfolgeprojekte. Eine von vornerein umfassend und längere Fortbildung beginnt am 3. November mit der Qualifizierung zum Alltagsbegleiter. Insgesamt 40 Unterrichtsstunden werden hier erteilt. Gemeinsam Probleme zu lösen, ist auch das Ziel im "Café Miteinander", das sich an Senioren mit wenig Geld richtet. Dass es Altersarmut tatsächlich gibt, weiß Anja Peltzer aus ihrer Arbeit. Sie ist nur schwer zu beziffern: "Die alten Menschen haben Scham, und viele, die einen Anspruch auf Vergünstigungen und staatliche Unterstützung haben, scheuen sich, sie einzufordern und anzunehmen." Bereits vor einem Jahr hat sie beim DRK ein erfolgreiches Projekt gegen Altersarmut gestartet. Die Frühstücks- und Kaffeetreffen, gratis für die Interessenten sind, und weiter angeboten werden. Mit dabei sind Ehrenamtler und Profis, die sich diskret für Einzelgespräche bereithalten, um bedürftigen Senioren auf der Suche nach finanzieller Unterstützung zu helfen.

Dort abholen, wo die Menschen sind, will auch das Angebot "Gedächtnistraining". Zum "Erinnern motivieren und sich selbst einzubringen" will das Angebot, vorhandene Kompetenzen zu "stärken fördert die soziale Verbundenheit, was besonders wichtig" ist, erklärt Anja Peltzer.. Einen "Oasentag" gibt es für alle Gestressten: Am 10. November steht alles im Zeichen von Entspannung. Ein weiterer Oasentag ist im Dezember in der turbulenten Vorweihnachtszeit geplant. Alle Infos zum kompletten Programm gibt es bei Anja Peltzer, Telefon 0218165 00 24 oder im Netz via www.drk-grevenbroich.de.

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