Grevenbroich Drei Friedhofsgebäude stehen unmittelbar vor der Schließung

Grevenbroich · Nicht etwa der bauliche Zustand könnte das Aus der Gebäude in Frimmersdorf, Hemmerden und Noithausen bedeuten. Sie werden viel zu selten genutzt.

 Stand bereits 2014 vor dem Aus: Die Friedhofshalle in Kapellen. Die Zahl der städtischen Friedhöfe soll bislang beibehalten werden.

Stand bereits 2014 vor dem Aus: Die Friedhofshalle in Kapellen. Die Zahl der städtischen Friedhöfe soll bislang beibehalten werden.

Foto: Lothar Berns

Um die immensen Kosten zu deckeln, hatte der Arbeitskreis Bestattungswesen bereits im Februar des Jahres empfohlen, zu wenig genutzte Trauerhallen zu schließen. Für die Sitzung des Landschafts- und Umweltausschusses, der am kommenden Mittwoch, 21. Juni, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Bernardushauses tagt, soll nun die zeitnahe Stilllegung beschlossen und im Detail vorbereitet werden. Betroffen vom radikalen Aus sind die "Friedhofsgebäude mit den wenigsten Nutzungen", wie es in der Begründung zur Vorlage 178/2017 heißt. Das sind die Objekte in Frimmersdorf, Noithausen und Hemmerden.

Dass die Einnahmen in schlechter Relation zu den Ausgaben für Posten wie etwa die bauliche Unterhaltung, Grundbesitzabgaben sowie die Kosten für Strom und Versicherung stehen, zeigt das Beispiel Frimmersorf: 2016 wurde die Trauerhalle am Areal Friedhofstraße zehn mal, die Leichenzelle 20 mal genutzt und damit insgesamt 5500 Euro erwirtschaftet. Diesem Betrag steht die Summe von 16.540,64 Euro an Ausgaben gegenüber. Einem Minus von etwa 7000 Euro ergab sich in Noithausen, defizitär fällt auch die Bilanz in Hemmerden mit knapp 19000 Euro aus.

"Der Verwaltung liegen aus einzelnen Ortsteilen Angebote vor, dass örtliche Vereine ihre Bereitschaft erklärt haben, Teile der baulichen Unterhaltung zu übernehmen", heißt es in der Sitzungsvorlage. Dieses bürgerliche Engagement weiß die Verwaltung zu schätzen und lobt es ausdrücklich. Allerdings seien die Angebote nicht geeignet, die "finanziellen Belastungen deutlich zu reduzieren".

Ein weiteres Thema in der Mittwochsitzung ist die Nachkalkulation für die Gebührenpositionen "Trauerhallen" und "Leichenzellen". Sie ergibt einen Fehlbetrag in Höhe von 48.631,25 Euro. Um den fehlbetrag auszugleichen, müssten rein rechnerisch etwa 356 Euro für die Nutzung der Trauerhalle sowie circa 288 Euro zur Nutzung der Leichenzellen veranschlagt werden. Allerdings wird befürchtet, dass diese Summen die Nachfrage noch weiter dezimiert. Um dem entgegen zu wirken, hatte der Rat der Stadt in einer Sitzung vom Dezember 2013 pauschale Gebühren festgesetzt. 250 euro beträgt sie für besagte Trauerhalle, 150 euro für die Nutzung der Leichenzelle.

"Ein Ausgleich der Fehlbeträge 2018 hätte zur Folge, dass die Gebühren drastisch angehoben werden müssten", heißt es. Die Verwaltung schlägt vor, auch im kommenden Jahr "auf einen Ausgleich der fehlbeträge in Höhe von 48.631,25 Euro zu verzichten".

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