Grevenbroich Dorfkonferenz setzt vier Arbeitsgruppen ein

Grevenbroich · Alle Bürger waren eingeladen - rund 80 waren zur ersten Dorfkonferenz mit Planerin Nathalie Franzen in das Weiterbildungszentrum von RWE gekommen. Das Thema: die Zukunft von Frimmersdorf.

Dazu gab es zunächst einen Rückblick: "Um die Menschen zu verstehen, mus man in die Vergangenheit blicken", erklärte die Dorfplanerin aus Gau Obernheim. Fotos aus dem 19. und Karten aus dem 20. Jahrhundert zeigten, wie sehr die Braunkohle und die benachbarten Kraftwerke das Leben der einst reichen Gemeinde beeinflusst haben. Rolf Brüggen nannte die "noch vorhandene Industrie" als Vorteil. Die Nähe zur Erft, Wander- und Spazierwege, die Frimmersdorfer Höhe und der Neurather See wurden ebenso als Pluspunkte des 2700 Einwohner zählenden Dorfes genannt wie der Kirmesplatz, die Grundschule, die Verkehrsanbindung und die Versorgung mit Ärzten und Apotheken. Weitere Vorteile: die schnelle Internetverbindung, Fernwärme, die Feuerwehr und Menschen, die mit ihrem Engagement das Leben im Dorf gestalten. Carola Uebber fielen die Hofläden ein und Hubert Nellen nannte den Obst- und Gartenbauverein, der die Bänke im Dorf und deren Umgebung pflege.

Doch die Frimmersdorfer kannten auch Negatives: "Es fehlen Treffpunkte für junge Leute", so Rolf Brüggen. — "Am Bahnhof gibt es keinen Automaten für Bahnkarten, der Weg dorthin ist schlecht", meint ein Senior. Carola Uebber kritisierte den Zustand der Bürgersteige. Waltraud Bingeser bemängelte: "Die Kirche ist für Behinderte oder Leute mit Kinderwagen nicht zu erreichen." Vielen fehlte der Ortsmittelpunkt als Anlaufstelle für alle Generationen. Thomas Hermann sah Planungsbedarf bei Sportvereinen und Kita: "Hier ist zu vieles ungewiss". Bürgermeisterin Ursula Kwasny verteidigte sich: "Bei den Neubaugebieten und der Nahversorgung ist einiges geschehen. Es geht eben nicht alles sofort." In vier Gruppen — etwa zu Infrastruktur, Versorgung, Grün und Gastronomie — werden die Bürger weiterarbeiten.

(uwr)
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