Grevenbroich DNA-Spuren belasten Stiefvater im Missbrauchs-Prozess

Grevenbroich · Im Prozess um eine Serie von Missbrauchsvorwürfen gerät ein 44 Jahre alter Mann am Landgericht Mönchengladbach zunehmend unter Druck.

Der Rommerskirchener hatte zum Prozessauftakt in der vergangenen Woche bestritten, seine elf Jahre alte Stieftochter aus Grevenbroich sexuell missbraucht und zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben.

Jetzt allerdings wurde er durch DNA-Spuren schwer belastet. "Am zweiten Verhandlungstag hat das betroffene Mädchen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt", so Phil Schabestiel, Pressesprecher am Landgericht. "Das Mädchen hat die Vorwürfe aus der Anklage in fünf von sechs Fällen bestätigt." An einen der Übergriffe durch den Stiefvater habe es sich nicht mehr genau erinnern können.

Auch ein Polizist wurde als Zeuge gehört. Der Mann hatte das Mädchen vernommen und erinnerte sich daran, dass es ihm unter anderem ein T-Shirt und ein Bettlaken übergeben hatte. "Spurenexperten haben an dem Laken Sperma-Spuren des Stiefvaters gefunden", so der Gerichtssprecher. Auch eine Lehrerin des Mädchens wurde als Zeugin vernommen. Sie erklärte, dass sich das Mädchen Anfang 2012 auf merkwürdige Art und Weise verändert habe. "Ich hatte den Eindruck, dass mit dem Mädchen irgendetwas nicht stimmt", so die Zeugin. Ähnlich äußerte sich auch der leibliche Vater des Kindes.

Morgen soll eine Gutachterin zur Glaubwürdigkeit des Kindes aussagen. Sollte die Verteidigung anschließend keine neuen Beweisanträge stellen, könnte die Beweisaufnahme geschlossen werden. "Der Richter beabsichtigt, morgen noch das Urteil zu verkünden", so Gerichtssprecher Schabestiel. Dem Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

(mape)
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