Neurather Gewächshäuser Einblicke in nachhaltigen Tomatenanbau

Grevenbroich · Erstmalig öffneten die Neurather Gärtner mit einem Familientag die Tore zu ihren Gewächshäusern. Zahlreiche Besucher konnten mit eigenen Augen sehen, wie die Tomaten unter Hightech-Bedingungen angebaut werden.

Einige der Besucher konnten es am Sonntagmorgen kaum abwarten. Bereits eine Stunde vor Beginn des Familientages trafen sie an den Tomaten-Gewächshäusern ein. Dies könnte an der Zeitumstellung gelegen haben. Auf jeden Fall war das der Familientag von Anfang an sehr gut besucht. Das erst jetzt Bürger in das Gebäude hineingelassen wurden, hat einen Grund: „Aus hygienischen Aspekten ist es grundsätzlich schwer, Leute in unseren Betrieb hinein zu lassen“, erklärte Carsten Knodt, einer der Gesellschafter der Gewächshäuser. Da man über die Jahre jedoch immer so viele Anfragen bekommen habe, sei der Entschluss gefallen, einen Tag der offenen Tür zu veranstalten. „Wir möchten der Nachbarschaft zeigen was wir hier machen“, erklärte Knodt.

Es drehte sich alles um die Tomate. Schließlich produziert der Standort Neurath jährlich rund 7000 Tonnen. So konnten die Besucher die verschiedenen Tomaten-Arten betrachten. Wer Hunger hatte, konnte sich mit Gemüsepfanne, Currywurst und Pulled-Pork-Burger stärken. Alle Gerichte wurden dabei selbstverständlich mit Neurather Tomaten zubereitet. Neben den aufgebauten Attraktionen, wie zum Beispiel einer großen Hüpfburg für Kinder, waren jedoch die Einblicke in die riesigen Gewächshäuser das Highlight für die meisten interessierten Besucher.

Trotz der enormen Größe der Anlage erzeugen die Neurather Gärtner laut Carsten Knodt ein Top-Produkt. In den Gewächshäusern wird nicht auf dem Boden, sondern auf einem Substrat kultiviert. Dadurch können die Nährstoffe für die Pflanzen genau dosiert werden. Und das das Optimum kann so aus der Tomate herausgeholt werden. Knodt, der selbst noch einen weiteren Gemüse-Betrieb in Tönisvorst betreibt, ist stolz auf die Qualität der Neurather Tomaten. „Wir produzieren nicht für den Massenmarkt“, sagt der Tönisvorster.

Der Gemüsebetrieb ist zwar der größte in NRW, jedoch werden nur fünf Prozent der hier produzierten Tomaten auch im Bundesland verzehrt. „Der deutlich größte Anteil wird aus südlichen Ländern importiert“, weiß Carsten Knodt. Diese meist günstigeren Tomaten seien jedoch bei weitem nicht mit den Nachhaltigkeitsstandards und dem besonderen Geschmack des Neurather Standortes vergleichbar.

Durch ein spezielles Beleuchtungssystem können die Tomaten in Neurath ganzjährig angebaut werden. „Dadurch können wir den eigentlichen Zyklus durchbrechen und zu jeder Zeit im Jahr regionale Produkte liefern“, erklärt der Gesellschafter des Gartenbaubetriebs. Die Abwärme des benachbarten Kraftwerks wird für den Tomatenanbau genutzt. Für die zusätzlich benötigte Energie wird grüner Strom dazugekauft. „Dadurch sparen wir sehr viel CO2“, sagt Knodt. Auch bei der technischen Ausstattung sind die Neurather Gärtner bestens aufgestellt. Mit modernster Computertechnologie wird der gesamte Betrieb gesteuert. Trotzdem bieten die Gewächshäuser über 100 Arbeitsplätze, da für das Ernten beispielsweise immer noch die Menschen benötigt werden.

Die Initiative „1000 gute Gründe“ war am Sonntag mit einem Glücksrad und einer Fotowand ebenfalls vertreten. „Wir wollen das Image von Obst und Gemüse aufbessern und die Leute auf gesunde Produkte aufmerksam machen“, erklärte Eva Königs, Mitglied der Initiative.

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