Grevenbroich Die Stadt-Immobilien verschlingen viel Geld

Grevenbroich · Die Stadt hat attraktive Immobilien, die Geld kosten, aber kaum etwas einbringen. Für diese Gebäude fordert die SPD ein Nutzungskonzept.

 Ob Altes Schloss (o.), Alte Feuerwache (u.l.) oder Haus Hartmann: Viele Gebäude kosten mehr als sie einbringen, die Stadt fährt ein Minus ein.

Ob Altes Schloss (o.), Alte Feuerwache (u.l.) oder Haus Hartmann: Viele Gebäude kosten mehr als sie einbringen, die Stadt fährt ein Minus ein.

Foto: L. Berns

Dem Rat wird heute die von der SPD geforderte Immobilien-Liste der Stadt vorgelegt. Darin aufgeführt sind alle Gebäude, die nicht für hoheitliche Aufgaben der Kommune genutzt werden. Also weder Schulen noch Sporthallen oder Kindergärten, sondern vielmehr Garagen, Wohnungen, Häuser, Begegnungs- und Veranstaltungsstätten. Insgesamt 87 Posten werden in dieser Tabelle aufgeführt. Was auffällt: Viele Immobilien verursachen ordentlich Kosten. Einige Beispiele:

 Ob Altes Schloss (o.), Alte Feuerwache (u.l.) oder Haus Hartmann: Viele Gebäude kosten mehr als sie einbringen, die Stadt fährt ein Minus ein.

Ob Altes Schloss (o.), Alte Feuerwache (u.l.) oder Haus Hartmann: Viele Gebäude kosten mehr als sie einbringen, die Stadt fährt ein Minus ein.

Foto: L. Berns

Auerbachhaus Das Veranstaltungsgebäude, das gegen ein Entgelt genutzt werden kann, spielte im Vorjahr 2178 Euro ein. Viel zu wenig, um die Unterhaltungskosten von 16 278 Euro zu decken. Das Resultat: 14 100 Euro "Miese".

 Ob Altes Schloss (o.), Alte Feuerwache (u.l.) oder Haus Hartmann: Viele Gebäude kosten mehr als sie einbringen, die Stadt fährt ein Minus ein.

Ob Altes Schloss (o.), Alte Feuerwache (u.l.) oder Haus Hartmann: Viele Gebäude kosten mehr als sie einbringen, die Stadt fährt ein Minus ein.

Foto: L. Berns

Haus Hartmann Die "gute Stube" Grevenbroichs, die auch für Hochzeiten genutzt wird, brachte 2012 Einnahmen von 3248 Euro. Die Stadt musste allerdings 19 412 Euro an Unterhaltungskosten zahlen.

Altes Schloss Die Säle, Keller- und Büroräume schlugen 2012 mit Unterhaltungskosten von 76 300 Euro zu Buche. Demgegenüber standen Einnahmen von 26 600 Euro. Die Stadt zahlte etwa 49 700 Euro drauf. Anders beim Schloss-Restaurant: Nach dem Abzug der Unterhaltungskosten blieben Pachteinnahmen für die Stadtkasse übrig. Allerdings lediglich 2207 Euro.

Alte Feuerwache Für das Haus, das mit Geld aus dem Konjunkturpaket II für Jugendzwecke umgebaut wurde, zahlt die Stadt jährlich rund 66 000 Euro an Unterhaltungskosten, sie nimmt jedoch nichts ein. Der davon getrennte Veranstaltungssaal spielte zumindest im vergangenen Jahr 1325 Euro ein.

Schon vor der politischen Sommerpause hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kritisiert, dass die Unterhaltungskosten von städtischen Gebäuden nicht durch die Einnahmen gedeckt werden. Er forderte den Stadtrat auf, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Jede Immobilie müsse untersucht, notfalls zu einem angemessenen Preis verkauft werden.

Vor diesem Hintergrund hatte die SPD-Ratsfrau Martina Suermann von der Verwaltung eine aktuelle Liste der städtischen Immobilien angefordert, die nun vorgelegt wird. "Mit diesem Papier werden wir uns in Rahmen der bald beginnenden Haushaltsklausuren beschäftigen", kündigt die Politikerin an. An einen Verkauf denkt sie jedoch zunächst einmal nicht: "Es wäre falsch, das Tafelsilber der Stadt zu veräußern — so etwas macht sich nur einmal in der Stadtkasse bemerkbar."

Nach Suermanns Meinung müsse die Stadt ein Nutzungskonzept für ihre attraktiven Immobilien erstellen und vor allem auch umsetzen. "Was wir brauchen, ist ein Objektmanagement, damit die Gebäude nicht nur Kosten verursachen, sondern unter dem Strich auch etwas einbringen", meint die Ratsfrau. Ihr Beispiel: "Aus dem Alten Schloss mit seinen Sälen und dem Restaurant könnte ein Tagungszentrum werden, das Menschen und damit auch Kaufkraft nach Grevenbroich holt." Bei der Entwicklung eines solchen Konzepts müsse sich die Stadt nach Suermanns Meinung aber eine externe Fachberatung ins Haus holen — "ohne, dass das gleich Riesensummen verschlingt".

(NGZ)
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