Innenstadt in Grevenbroich Stadt plant Gestaltungskonzept für City

Mit Gestaltungsregeln beispielsweise für Sonnenschirme und Werbeträger will die Stadt künftig ein einheitlicheres Erscheinungsbild in der City erreichen. Einzelhändler und Stadtmarketingverein werden an dem Konzept beteiligt.

Politiker und Verwaltung sehen Handlungsbedarf für die „gute Stube“ der Stadt: Ein Gestaltungskonzept soll für ein einheitlicheres Bild etwa in der Fußgängerzone sorgen – von der Werbung bis zur Außengastronomie. Die Verwaltung schlägt dem am Donnerstag tagenden Planungsausschuss vor, die Leitlinien unter Beteiligung einer Expertenrunde zu erarbeiten. Der Runde sollen Vertreter etwa des Werberings, des Stadtmarketingvereins, Gastronomen und Händler angehören. Ein Planungsbüro soll den Prozess moderieren.

Den Anstoß gab ein Antrag der Fraktion „Mein Grevenbroich“ für ein identitätsstiftendes Gestaltungskonzept für die Innenstadt, das „Aushängeschild der Stadt“. „Es geht um eine qualitativ einladende Innenstadt“, betont Fraktionschefin Martina Suermann. „Jeder Gastronom oder Geschäftsmann hat zurzeit seine individuelle Gestaltung. Wenn wir ein einladenderes Ambiente wollen, müssen wir uns verständigen, wie wir die Innenstadt gestalten wollen“, erläutert Suermann. „Mancherorts haben wir zu viele Werbetafeln auf der Straße, da müssen Passanten fast einen Hürdenlauf machen. Und an manchen Stellen reichen die Auslagen weit in den Straßenraum hinein“ , nennt sie Beispiele, was verbessert werden sollte. Wichtig ist „Mein Grevenbroich“, dass die Unternehmen am Konzept beteiligt werden.

„Ziel ist eine einheitlichere Innenstadtgestaltung, die Attraktivität und Aufenthaltsqualität steigert“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Ein langweiliges Erscheinungsbild solle aber vermieden werden. Im Frühjahr hatte der Planungsausschuss die Verwaltung beauftragt, ein „Grundgerüst“ für ein Konzept zu erstellen und mit der Hochschule Niederrhein Kontakt aufzunehmen.

Die hat für Krefeld ein „Identitätsstiftendes Gestaltungskonzept“ für die unterschiedlichen Innenstadt-Viertel erstellt. Eine verbindliche Satzung hat die Seidenstadt nicht erlassen, sie setzt auf Dialog mit Händlern. Einige Gestaltungsregeln für die Krefelder City: Tische und Bänke sollen in einer Außengastronomie einheitlich sein, Sonnenschirme rechteckig in gedeckten Tönen gehalten sein. Markisen sollen sich der Architektur anpassen. Bockständer auf Gehwegen soll es nur im Ausnahmefall geben, Heizpilze sind nicht erwünscht.

Die Stadt will das Krefelder Konzept als Arbeitsbasis verwenden, ohne die Leitlinien einfach zu übernehmen. „Zunächst möchten wir mit der Politik in die Diskussion einsteigen, welchen Umfang das Konzept haben soll“, sagt Stephan Renner. Noch nicht geklärt sei auch, ob es eine verbindliche Satzung geben wird. Renner betont zudem, dass die Regelungen nicht „für den Bestand“, sondern bei wesentlichen Geschäftsänderungen und neuen Genehmigungen wirken sollen.

Werbering-Chef Heiner Schnorrenberg äußert sich zurückhaltend. „Ich muss erst mehr Informationen haben. Wenn es etwa darum geht, eine Verengung auf der Kölner Straße durch Werbeaufsteller zu vermeiden, kann man darüber reden. Regulierungswut darf es aber nicht geben. Geschäftsleute müssen auf sich und ihre Produkte aufmerksam machen können.“

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