Grevenbroich Die Ritter kehrten zurück
Grevenbroich · Langwaden Klirrende Schwerter, durch die Luft schwirrende Pfeile: Seit Donnerstag lagerten auf dem Gelände vor Kloster Langwaden Rittersleut, Pagen, Zauberer und Kettenhemdmacher. Eine Zeitreise in das 13. Jahrhundert, zu der die Mitglieder des Vereins Habitare 1288 jedes Jahr aufbrechen.
Wir spielen nicht nur Mittelalter, sondern wollen mit unserem Lager an die Schlacht von Worringen erinnern, sagt der neue Vereinsvorsitzende Karsten Klein. Wir das sind mehr als 30 Männer, Frauen und Kinder, die für eine Woche den Alltag hinter sich lassem, Gewänder aus Leinen und Wollen tragen und das mittelalterliche Leben nachempfinden.
Statt Computer grillen über dem Feuer, statt Fernsehen Hufeisen werfen: Für Lukas Klein kein Problem. Er übt kräftig mit seinem Holzschwert, möchte der Page doch im nächsten Jahr Knappe werden ganz wie die historischen Vorbilder. Und da siegen bekanntlich mehr Spaß macht als verlieren, stellen die Habitare-Mitglieder die siegreichen Gefolgsleute des Herzogs Johann von Brabant dar in einer der blutigsten Schlachten des Mittelalters setzte er sich mit einem Drittel weniger Kämpfern gegen seinen Kontrahenten Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln, durch.
Für die Besucher eine Chance, ihr Wissen über das angeblich so dunkle Mittelalter zu vertiefen bei Führungen konnten sie auch mehr über Kräuterkunst und Kulinarisches erfahren. Und wem die Gulaschsuppe im Kugelbrot nicht schmeckte? Nun, der hatte gute Aussichten, an den Pranger gestellt zu werden. Schlecht waren allerdings die Wetteraussichten. Der Fronleichnamstag bisher stets der besucherreichste machte die Regenzelte unverzichtbar.
Doch der sonnige Samstag entschädigte, so dass der Verein mit den Einnahmen aus Eintritt und Gastronomie zufrieden sein konnte. Karsten Klein legt nur ungern seinen rot-gelben Waffenrock ab. Schon jetzt freut er sich auf das Ritterlage 2010.
Ausführliches über das Lagerleben können heute Abend hier lesen oder am Montag in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.
