Grevenbroich Die neuen Stadtbetriebe fahren bald unter eigenem Logo

Grevenbroich · Der WGV-Nachfolger ging geräuschlos an den Start. Bürgermeister will feste Ansprechpartner auf den städtischen Friedhöfen.

Auf den orangefarbenen Fahrzeugen ist noch das Logo der alten Wirtschaftsbetriebe (WGV) zu sehen. Doch das soll sich bald ändern. Die Stadtbetriebe Grevenbroich (SBG), die zum Jahresbeginn an den Start gegangen sind, werden ein eigenes Markenzeichen bekommen: ein blauer Bogen, der ein grünes Dreieck quert. Ein Sinnbild für die Grünflächen an der Erft, die unter SBG-Pflege stehen.

Unter dem Dach der neuen, 220 Mitarbeiter starken Stadtbetriebe - eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) - sind nicht nur die 130 ehemaligen WGV'ler beschäftigt. Hinzu kommen Bedienstete der Fachbereiche 65 (Bauen, Garten, Umwelt) und 69 (Gebäudemanagement), die ihren Sitz nach wie vor im Rathaus haben. Die Frage, ob sie ebenfalls in den Baubetriebshof in Noithausen ziehen werden, stelle sich zwar, ist aber noch nicht beantwortet worden, meint Bürgermeister Klaus Krützen. "Einigen Kollegen werden wir wohl ,zumuten' müssen, künftig ihren Arbeitsplatz innerhalb der Stadt zu wechseln."

Der Start der Stadtbetriebe erfolgte zum Jahresbeginn geräuschlos. "Vom Winterdienst über die Grünflächenpflege bis hin zur Aufbereitung der Sportplätze haben sich die Aufgaben nicht groß verändert", begründet der Beigeordnete Florian Herpel, der mit Kämmerin und SEG-Chefin Monika Stirken-Hohmann die Vorstandsaufgaben übernommen hat. Auch die sogenannten "Liebesdienste" für die Vereine sollen fortgeführt werden. Welche Leistungen und Kosten dahinter stehen, soll den Fraktionen künftig detailliert dargelegt werden. Dieses "hohe Maß an Transparenz" sei einer der Vorteile der neuen AöR, meint Monika Stirken-Hohmann.

Ein anderer: Die Anstalt öffentlichen Rechts ist von der 19-prozentigen Umsatzsteuer befreit. "Damit sparen wir 1,3 Millionen Euro pro Jahr ein", sagt der Bürgermeister. Innerhalb des Betriebes seien weitere Potenziale vorhanden, die identifiziert und gehoben werden müssten. Das müsse nicht von heute auf morgen geschehen. Klaus Krützen habe dem Vorstand der AöR ausreichend Zeit gewährt, um "Dinge zu analysieren und umzusetzen". Was den Bürgerservice betrifft, hätte der Verwaltungschef gerne eine einheitliche Telefonnummer für die Verwaltung und die Stadtbetriebe, in der alle Anrufe zusammenlaufen - "eine Art Call-Center wäre mein Wunsch", sagt Krützen. Zudem müsse über weitere Organisationsformen nachgedacht werden. Etwa über einen direkten Ansprechpartner, der auf den städtischen Friedhöfen für die Fragen der Bürger bereitsteht, falls es Probleme oder Beschwerden geben sollte.

Verärgert zeigt sich Klaus Krützen über die UWG/ABG-Fraktion, die von der Kommunalaufsicht geprüft haben will, ob es zulässig ist, dass Monika Stirken-Hohmann mehrere Nebenämter ausübt. "Damit werden Personen diskreditiert - das verurteile ich. Wer so etwas beantragt, hat nicht verstanden, wie Verwaltung funktioniert", sagt der Bürgermeister. Überhaupt halte diese Diskussion für scheinheilig: "Wäre jemand von außen eingestellt worden, hätte sich die selbe Fraktion über Kosten von 150.000 bis 200.000 Euro beklagt."

(NGZ)
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