Zarter Schmelz aus der Schlossstadt Grevenbroichs Eisläden produzieren frischen Genuss

Grevenbroich · Bei 15 Grad und Nieselregen schmeckt den meisten Menschen Eiscreme nicht so gut wie bei strahlend blauem Himmel mit Hitzetemperaturen oder in tropischen Nächten. Sommerzeit ist Eis-Zeit. Stimmen Qualität und Preis, sind Grevenbroicher besonders heiß aufs Eis.

 Eiscreme ist derzeit das beliebteste Lebensmittel. Vor allem, wenn sie beim Eismacher des Vertrauens hergestellt wurde.

Eiscreme ist derzeit das beliebteste Lebensmittel. Vor allem, wenn sie beim Eismacher des Vertrauens hergestellt wurde.

Foto: Dieter Staniek

„Am liebsten mögen die Kunden klassische Sorten“, beschreibt Christian de Pizzol, Chef des Familienbetriebs „Eiscafé Toto“, seinen Verkaufsschlager. Er wagt aber auch „Experimente, denn in der Sommerzeit geht „fruchtig Leichtes besonders gut“. Nach Meloneneis im vergangenen Sommer ist jetzt Granatapfel der Knüller. Je nach Verbrauch steht einer seiner Mitarbeiter schon frühmorgens im Eislabor, um nach Familienrezept Kaltes zu produzieren, was dann im Hörnchen oder Eisbecher – „Pappe kühlt besser und länger als Plastik“ – zum Mitnehmen über den Tresen geht.

Ähnlich funktioniert auch das Geschäft bei Neuzugang „Orli“, Täglich frisch und je nach Bedarf werden Köstlichkeiten wie Joghurt- oder Maracuja-Eis hergestellt, „das sind Selbstläufer“, weiß Mimmo Berardi. Wer keine Zeit findet, sich an einem der lauschigen Außenplätze nieder zu lassen, nimmt sein Lieblingslebensmittel in der Waffel für den To-go-Genuss mit.

„Vor dem Krieg hatte mein Großvater schon die erste Eismaschine hier stehen“, erinnert sich Jürgen Schall an seine Jugend im inzwischen von ihm mit Ehefrau Manuela geführten Café Breiden. Platz für „zehn ausgewählte Sorten“ bietet das entsprechende Kühlsortiment. Was er und Sohn Nico (18) produzieren, ist „maximal zwei Tage vorrätig“, dann müssen Vater und Sohn in die Kältekammer, um neu herzustellen. „Gerne“ würden beide „Exotisches“ anbieten, in Rum getränke Rosinen für Malaga-Eis beispielsweise, „aber dass dürfen die Kinder nicht konsumieren“, anstelle dessen sind Walnuss und Pfirsich Top-Seller. „Wir fragen das schon mal bei unseren Kunden oder in Netzwerken ab, was Wünsche sind“. Deshalb gab es Kokos-Eis, ein leckeres Mittel gegen die Sommerhitze.

Übrigens achtet nicht nur jeder Eismann selbst auf Lebensmittelhygiene und Qualität. „Alle Eisdielen im Rhein-Kreis Neuss werden durch unser Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt in der Regel mindestens einmal jährlich überprüft“, erklärt Benjamin Josephs, Sprecher der Kreisverwaltung. Kontrollen und Probenentnahmen erfolgen unangemeldet.

Dazu werden in der Regel „zwei Eissorten und eine Probe aufgeschlagene Sahne entnommen“, die dann mikrobiologisch untersucht werden, wie der Pressesprecher das Prozedere erklärt. Für diese Produkte gibt es mikrobiologische Richt- und Warnwerte, deren Einhaltung überprüft wird. Es wird auch gefragt und am Zustand des „Eislabors“ (Fachausdruck für den Herstellungsraum) überprüft, ob die Produkte selbst hergestellt sind. „Nach unserer Kenntnis gibt es im Rhein-Kreis Neuss nur sehr wenige Eisdielen, die zugekauftes Eis verkaufen“, sagt Josephs.

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