Grevenbroich Die Chronologie: Skandal seit 2002

Grevenbroich · Ulrich Braeuer war schon seit 2002 kein "unbeschriebenes Blatt" mehr.

5. Februar 2002 Die Arbeiterwohlfahrt im Kreis Neuss kündigt Geschäftsführer Ulrich Braeuer nach 27 Jahren in Diensten der Organisation fristlos. Eine Unternehmensberatung hatte zuvor die Kassen geprüft und eine erhebliche finanzielle Schieflage festgestellt. Braeuer steht im Verdacht, mehrere hunderttausend Euro verschoben zu haben. Er legt alle politischen Ämter bei der SPD im Rat der Stadt Grevenbroich und im Kreistag nieder.

4. Mai 2004 Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Braeuer wegen Untreue in 175 Fällen. Er soll mehr als 400 000 Euro auf Privatkonten verschoben haben. 7. November 2006 Am Amtsgericht Mönchengladbach beginnt der Prozess gegen Ulrich Braeuer. Er hält sich für unschuldig und bestreitet die Vorwürfe. Dutzende AWO-Mitglieder sitzen im Publikum und hoffen auf ein hartes Durchgreifen der Justiz. 16. März 2007 Ulrich Braeuer wird nach einem Mammutprozess zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Nur drei Tage später legen er und die Staatsanwaltschaft dagegen Berufung ein. Der Fall muss neu aufgerollt werden. 12. Januar 2010 Die Berufungs-Verhandlung platzt nach wenigen Minuten. Ulrich Braeuer ist nicht mehr verhandlungsfähig. Nach Angaben von Ärzten leidet er unter Demenz, er geht damit straffrei aus.

(RP)
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