Grevenbroich Dezernenten-Streit: SPD erwägt Klage gegen Kwasny

Grevenbroich · Der städtische Dezernent Claus Ropertz hat sich offenbar für eine Stelle in Düsseldorf beworben. Das hat Bürgermeisterin Ursula Kwasny jetzt öffentlich erklärt - und sie handelt sich dafür harsche Kritik der SPD ein. Fraktionsvize Holger Holzgräber bezeichnete ihren Vorstoß als "eine Ungeheuerlichkeit".

Auf welche Stelle er sich beworben hat und ob er den Job bereits in der Tasche hat, dazu wollte Claus Ropertz sich gestern nicht äußern. Er selbst sei "sehr überrascht" von den Äußerungen der Bürgermeisterin gewesen, erklärte der Dezernent auf Anfrage unsrer Zeitung. Ansonsten gebe es von seiner Seite "nichts mitzuteilen".

Claus Ropertz wurde im Dezember 2008 auf SPD-Ticket zum neuen Dezernenten in Grevenbroich gewählt. Er hatte zuvor bereits reichlich Erfahrung bei der Stadt Düsseldorf gesammelt. Der Diplom-Verwaltungswirt aus Mönchengladbach war dort zuletzt für das 6000-köpfige Personal zuständig. In Grevenbroich ist er unter anderem für die Ressorts "Soziales" und "Gebäudemanagement" verantwortlich.

Ursula Kwasny betonte gestern, dass sie darauf hoffe, dass Claus Ropertz der Stadtverwaltung erhalten bleibe. "Ich möchte nicht, dass er geht. Wir kommen sehr gut miteinander zurecht", betonte die Bürgermeisterin. Dies könne sie auch für den Verwaltungsvorstand erklären.

Dass sich Ursula Kwasny öffentlich über die den Dezernenten betreffenden Personalangelegenheiten äußerte, wurde gestern von der SPD kritisiert. "Die Bürgermeisterin beschädigt damit ihre eigenen Leute. Sollte Claus Ropertz noch keine Zusage aus Düsseldorf erhalten haben, wären ihre Äußerungen eine Ungeheuerlichkeit", berichtete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende: "Frau Kwasny hätte sich damit eindeutig zu weit aus dem Fenster gelehnt." Dies wolle Holzgräber heute Abend auch vor den Mitgliedern Ältestenrates erklären. Zudem erwäge die SPD juristische Schritte.

Claus Ropertz gehört zum Vorstand der Stadtverwaltung. Mit den beiden Beigeordneten Werner Hoffmann (2015) und Barbara Kamp (2016) werden in absehbarer Zeit zwei Mitglieder dieser Riege das Rathaus verlassen.

(wilp)
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