20.000 Teilnehmer in Jüchen erwartet Kohlegegner und Klimaaktivisten starten Aktionstage

Grevenrbroich/Jüchen · Etwa 20.000 Kohlegegner und Klimaaktivisten werden im Rheinischen Revier zu den Aktionstagen ab Fronleichman erwartet. In Hochneukirch ist der Start des Demonstrationszuges nach Keyenberg.

 Ein Bagger fährt durch den Tagebau Garzweiler. (Archivfoto)

Ein Bagger fährt durch den Tagebau Garzweiler. (Archivfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Etwa 20.000 Kohlegegner und Klimaaktivisten werden nach Angaben der Demonstrationsveranstalter im Rheinischen Revier zu den Aktionstagen ab Fronleichman erwartet. Am 22. Juni ist der Hauptkampftag, bei dem es um mehr Klimaschutz und den Erhalt der letzten Dörfer gehen soll, die im Raum Erkelenz noch für den Tagebau umgesiedelt werden sollen. Hauptziel der unterschiedlichen Akteure, die zu Protesten aufrufen, ist Keyenberg, der größte in Erkelenz noch zur Umsiedlung vorgesehene Ort.

In Jüchen-Hochneukirch wollen die Aktivisten den Demonstrationsmarsch mit einer Kundgebung am Samstag, 22. Juni, ab 11 Uhr, auf dem Adenauerplatz starten. Die Aktivisten von „FridaysforFuture“ und „Ende Gelände“ wollen von dort durch den Ort, die Holzer Straße entlang zur Aussichtsplattform am Tagebau Garzeiler weiter ziehen. Sie wollen mit dieser Aktion an den Sternmarsch vom 23. März anknüpfen. Nach einem weiteren Kundgebungsstopp am Tagebaurand soll es dann in Richtung Erkelenz/Keyenberg weitergehen. Um 13 Uhr sollen sich alle Demonstranten auf der Landstraße 227 zwischen Keyenberg und dem einstigen Borschemich zu einer Kundgebung treffen.

Die Stadt Jüchen hat allerdings bisher nur informell von der Demonstration erfahren. Laut Bürgermeister Harald Zillikens liegt weder bei der Stadt, noch bei der Kreispolizei bislang die Genehmigung für die Kundgebung vor. Die Oberhoheit liege aber diesmal bei der Aachener Polizei, wo die Stadt Jüchen am Dienstag nächster Woche einen Termin im Polizeipräsidium haben werde: „Wir hoffen sehr, dass die Demonstration friedlich abläuft,“ sagt der Bürgermeister. Die Vorzeichen stünden allerdings eher schlecht, habe er bereits von geplanten Eingriffen der Kohlegegner in den Betrieb von RWE Power gehört. Tatsächlich haben die Kohlegegener bereits angekündigt, die Stromversorgung für das Rheinische Revier blockieren zu wollen. Zur Kundgebung und zum Weitermarsch von Hochneukirch aus machen die Aktivisten schon seit Tagen auf ihren Internetplattformen mobil. Sie organisieren Busse auch aus dem Ausland, Fahrgemeinschaften, Radtouren mit einem Sammelpunkt auch in Mönchengladbach.

Am Tagebau Garzweiler will „Ende Gelände“ ab Donnerstag ein Camp aufschlagen, dessen genauer Ort noch bekamnt gegeben werden soll. Dazu erklärt Sprecherin Sina Reisch. Ziel sei es, dorthin zu gehen, „wo die Klimakrise gemacht wird – das geschieht vor allem durch die Braunkohle. Jahrzehntelang haben wir darauf gesetzt, dass die Regierung etwas tut. Das ist nicht passiert, deshalb nehmen wir den Kohleausstieg jetzt selbst in die Hand.“ Mit Fokus auf den Tagebau Garzweiler II sei geplant, mit „Aktionen am Freitag, Samstag und gegebenenfalls länger den Tagebau und die Infrastruktur zu blockieren“. Ein Schwerpunkt solle aber auch auf den Dörfern liegen, „weil dort die soziale Ebene des Kohleabbaus sichtbar wird, die mit bedacht werden muss“.

Erwartet werden von „Ende Gelände“ ebenfalls einige Tausend Teilnehmer. „Es sind so viele Busse wie nie angemeldet. Allein damit kommen 2000 Aktivisten. Die Kreise würden größer. Der weiteste Bus komme aus Madrid.

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