Grevenbroich Demografie-Programm wohl erst nach der Wahl

Grevenbroich · Der Arbeitskreis Demografie hat vorerst seine Arbeit beendet und sich auf einen Maßnahmenkatalog verständigt. Die Inhalte sollen in der Hauptausschusssitzung am 28. Mai vorgestellt werden - und danach erst einmal ruhen. "Es ist unser Ziel, das Thema Demografie aus dem Wahlkampf rauszuhalten", sagt einer der Teilnehmer. Er möchte nicht genannt werden, da sich das Gremium darauf verständigt hat, den Maßnahmenkatalog bis zur Ausschusssitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu halten.

Nach der Bürgermeisterwahl am 13. September soll das Thema dann erneut aufgegriffen und wohl auch endlich angegangen werden. Es ist eine Reaktion mit deutlicher Verspätung: Bereits 2012 hatte die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wahlen und Statistik der Stadt Düsseldorf einen Demografiebericht vorgelegt. Dieser verschwand allerdings erst einmal als Staubfänger in den Schubladen und Regalen von Verwaltung und Politik. Denn geschehen ist auf Basis dieser Zahlen nichts. Erst nach der Kommunalwahl vor einem Jahr kam die demografische Entwicklung ernsthaft aufs politische Tableau. Im Herbst wurde der Arbeitskreis Demografie aus der Taufe gehoben, der bei seiner Arbeit unter anderem auf aktualisierte Zahlen des Berichts aus dem Jahr 2012 zurückgreift. Für die Moderation im Arbeitskreis wurde zudem eine externe Kraft aus Düsseldorf eingekauft. Als Kosten wurden im Rathaus 3000 Euro veranschlagt.

Die Zeit, um Konzepte für den demografischen Wandel zu entwickeln, drängt. Schon jetzt sind die ersten Auswirkungen spürbar. Das Durchschnittsalter der Grevenbroicher steigt. Laut Gemeindemodellrechnung des Statistischen Landesamtes wird 2020 fast jeder fünfte Grevenbroicher 65 Jahre und älter sein. Konsequenz: Die Anforderungen der Bürger an die Kommune wandeln sich. Unter anderem Mobilität und Nahversorgung spielen für die Zukunft der Orte eine immer wichtigere Rolle - gerade in einer Flächenstadt mit weiten Wegen wie in Grevenbroich.

(abu)
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