Grevenbroich Dem Rauchverbot auf der Spur

Grevenbroich · Grevenbroich Endlich Nichtraucher! Meike Monheimius (17) hat es geschafft und vor einer Woche mit dem Rauchen aufgehört. Und so wie sie klingt, meint sie es auch richtig ernst. "Letztendlich hat mich unser Projekt dazu bewogen, die qualmende Kippe zu verbannen.

 Untersucht und für gut befunden: Die wissenschaftliche Arbeit von Julia Becker (l.) und Meike Monheimius wurde von „Jugend forscht“ ausgezeichnet.

Untersucht und für gut befunden: Die wissenschaftliche Arbeit von Julia Becker (l.) und Meike Monheimius wurde von „Jugend forscht“ ausgezeichnet.

Foto: M. reuter

Grevenbroich Endlich Nichtraucher! Meike Monheimius (17) hat es geschafft und vor einer Woche mit dem Rauchen aufgehört. Und so wie sie klingt, meint sie es auch richtig ernst. "Letztendlich hat mich unser Projekt dazu bewogen, die qualmende Kippe zu verbannen.

Und vor allem, ich spare dadurch jede Menge Geld", sagt Meike Monheimius, die mit ihrer Mitschülerin Julia Becker (18) beim Regionalwettbewerb Niederrhein von "Jugend forscht" in dem Fachbereich "Arbeitswelt" teilgenommen hat. Mit dem erfreulichem Ergebnis: Regionalsieger.

"Führt die Sucht zur Flucht?"

"Führt die Sucht zur Flucht?" - so heißt ihr Forschungsprojekt mit dem originellen Titel, das bei den Juroren gebührende Anerkennung fand. "Schließlich spielt sich ihr Thema in der direkten Arbeitswelt ab", sagt auch Schulleiter Michael Jung.

"Vor allem war sich die Jury bewusst, dass sich Julia und Meike das Projekt selbst ausgedacht haben", so die Lehrerin Uta van Dornick-Wessels, die die Arbeit begleitet hat. Denn die zwei Schülerinnen des Erasmus-Gymnasiums Grevenbroich untersuchten zwei Jahre lang das Rauchverhalten der Oberstufenschüler und der Lehrer seit dem Rauchverbot an Schulen.

Das "Aus" für die Raucherecke? "Nein", sagen Becker und Monheimius. "Das Verbot hat gar nichts gebracht. Die Qualmerei hat sich nur räumlich verlagert", so erörtert Julia Becker. Zwei Meter, um genau zu sein. Denn die Schüler der Jahrgangsstufe elf, zwölf und 13 stehen jetzt hinter statt vor der Schulhofabsperrung. Auch Meike Monheimius kann das nur bestätigen: "Mich hat das Rauchverbot nie wirklich beeinflusst, um mit dem Rauchen aufzuhören".

Dass dies auch bei der breiten Masse so ist, belegen die Untersuchungsergebnisse des Experiments der jungen Spürnasen. Zwei Mal haben sie 70 rauchende Schüler der Schule befragt. "Unsere Hauptfrage, ob er oder sie seit dem Rauchverbot weniger rauchen würde, konnte keiner mit ,Ja' beantworten", berichtet Becker.

Auch auf die Frage, ob das Nichtraucherdasein durch das Rauchverbot beeinflusst wurde, gab es nur negative Antworten. Bei den rauchenden Lehrern sah es nicht anders aus. "Lediglich einer hat wegen des Rauchverbots aufgehört", so Monheimius. Für die Zukunft schlagen die Zwölftklässler frühzeitige und andauernde Anti-Raucher-Kampagnen vor. "Um die Rauchkultur zu beeinflussen, muss sich bereits in den Köpfen der Klasse fünf und sechs etwas tun", sagt Becker. Eine Langzeitstudie ist angedacht.

Am Freitag in der NGZ: Porträt Uta van Dornick-Wessels

(NGZ)
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