Grevenbroich Das sagen Rektoren zur geplanten Gemeinschaftsschule

Grevenbroich · Zur Gemeinschaftsschule äußerten sich gestern erstmals die Leiter der beiden Hauptschulen und der Realschule Bergheimer Straße. Bürgermeisterin Ursula Kwasny betonte die Chance, die sich Grevenbroich bietet.

Die Stadt will an dem Modellprojekt des Landes zur Gemeinschaftsschule teilnehmen. Maximal 50 Schulen können Gemeinschaftsschulen werden, 17 Anträge sind bereits bewilligt – wie stehen die Chancen? "Nach den positiven Gesprächen bei der Bezirksregierung glaube ich, dass wir gute Aussichten haben", sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Beigeordneter Michael Heesch ergänzt: "Das Besondere an unserem Antrag: Zwei Hauptschulen und eine Realschule würden die neue Schulform bilden." Allerdings sei der jetzt begonnene Prozess "noch völlig ergebnisoffen".

Es gibt zwei Gründe für diese Pläne: "Die Gesamtschule muss jedes Jahr bis zu 180 Kinder ablehnen. Zudem gibt es die ,Restschul-Problematik'", sagt Heesch. "Die Gemeinschaftsschule stelle die beste Möglichkeit dar, alle Kinder zu unterrichten. Er betont: "Die Schüler werden in einer Gemeinschaftsschule nicht zu Versuchskaninchen." Bevor dort unterrichtet werden könne, müsse ein pädagogisches Konzept erstellt und vom Rat verabschiedet werden. Zudem seien die Kosten zu klären: "Wir werden nicht drei Gebäude abreißen und eine neue Super-Schule bauen können." Könnte die Teilnahme am Projekt aus Geldmangel scheitern? "Theoretisch ja", sagt Heesch.

"Kein Geld für neue Super-Schule"

Gestern äußerten sich erstmals die Leiter der drei weiterführenden Schulen. Georg Balster, Konrektor der Hans-Sachs-Hauptschule, an der Fünftklässler fehlen, sagt: "Das Modellprojekt bietet große Chancen, etwas Neues zu erschaffen. Pädagogische Ideen können entwickelt, eigene Wege beschritten werden." – Heinz-Gerd Schmitz, Rektor der 700 Schüler starken Katholischen Hauptschule, zeigte sich zurückhaltend – zumal die Bekenntnisschule innerhalb einer Gemeinschaftsschule nicht weiterbestehen kann: "Ich halte Werteorientierung im Sinne eines christlichen Humanismus' für unverzichtbar." Als "gute und als soeben sehr gut bewertete Schule" habe man sich nicht mt wehenden Fahnen an den Überlegungen beteiligt, aber: "Wir sehen die Problematik innerhalb der Grevenbroicher Schullandschaft. Jetzt müssen wir prüfen, ob die programmatischen Ansätze kompatibel sind." Anita Piel, Rektorin der Realschule, nannte neben pragmatischen Gründen die Überzeugung, dass "die Gemeinschaftsschule zu einer starken Schule werden kann – eine besondere Herausforderung in der bereits starken Schullandschaft." Bei der Schulorganisation sei wichtig, dass die Lehrer hauptsächlich an einem Standort unterrichten: "Übermäßiges Pendeln funktioniert nicht."

(NGZ)
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