Ab 2005 eine Teilzeitkraft Das Museum hat eine Zukunft

Ab 2005 eine Teilzeitkraft · Von Wiljo Piel

Von Wiljo Piel

Es wird auch in Zukunft ein Museum in Grevenbroich geben: Die Stadtverwaltung legte am Dienstag Abend ein Konzept für die Zeit "nach Bodo Schwalm" vor. Ab 2005 wird eine Teilzeitkraft die Regie in der Villa Erckens führen - unterstützt von Ehrenamtlern . Und: Die Öffnungszeiten werden reduziert. Das Stadtparkmuseum hat eine Zukunft: Kulturdezernent Michael Heesch stellte dem Fachausschuss am Dienstag Abend sein Organisations-Konzept vor. Das Haus soll auch nach dem Weggang von Bodo Schwalm von einer Fachkraft geleitet werden.

Bodo Schwalm, seit 1987 Leiter des Stadtparkmuseums, verabschiedet sich zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Was dann? Diese seit Monaten offene Frage ist nun geklärt: Die Villa Erckens wird nicht, wie ursprünglich geplant, komplett in die Hände eines Vereins gegeben. Vielmehr wird eine pädagogische Teilzeitkraft eingestellt, die sich um die Leitung des Hauses kümmern wird, erklärte Beigeordneter Michael Heesch am Dienstag Abend bei der Vorstellung des neuen Organisations-Konzepts fürs Museum. Die Geschäftsführung der Villa Erckens wird im städtischen Fachbereich 41 (Bildung, Freizeit und Kultur) angesiedelt, dessen Leiter - Robert Jordan - wird die Koordination des Museumsbetriebs übernehmen.

Wie Heesch vor den Mitgliedern des Kultur- und Volkshochschulausschusses erläuterte, haben sich die Mitglieder des Museums-Fördervereins bereiterklärt, künftig ehrenamtlich in der Villa Erckens tätig zu werden. Die Aktiven um Gerda Albrecht wollen den Kassendienst, die Aufsicht, den Museums-Shop und die Cafeteria unter ihre Fittiche nehmen. Und nicht nur das: Der Verein will darüber hinaus die von Schwalm eingeführten museumspädagogischen Tage für Kinder aufrecht erhalten.

Lesungen, Nachmittags- und Abendvorträge, Sonderausstellungen und Führungen runden das Angebot des Fördervereins ab. "Zurzeit stehen dem Verein 25 Mitglieder für sämtliche AUfgaben zur Verfügung", erläuterte Heesch. Bodo Schwalm selbst wird - im Rahmen des städtischen Kulturprogramms - auch nach seinem Ausscheiden eine Vortragsreihe im Alten Schloss anbieten, die über die Eintrittsgelder finanziert werden soll.

Apropos Geld: Michael Heesch geht davon aus, dass jährlich künftig 85 000 Euro im Bereich des Museums eingespart werden können. Einerseits durch den Wegfall des Leiter-Postens und der Einrichtung der wesentlich preiswerteren Teilzeitstelle, andererseits durch den Einsatz von Ehrenamtlern, die bis zu zwei städtische Mitarbeiterinnen ersetzen sollen. Und: Durch reduzierte Öffnungszeiten (voraussichtlich um einen Tag) erwartet Heesch Einsparungen im Bereich von Heiz- und Reinigungskosten. Zusätzliche Einnahmen sollen künftig durch "besondere Aktivitäten unter Einbeziehung von Dritten" erzielt werden, signalisierte Heesch.

"Es geht weiter", meinte der Kulturdezernent. Zunächst werde sich der Aktionsrahmen des Museums auf den verbleibenden Bestand der völkerkundlichen Sammlungen sowie der Geologie und der Archäologie beziehen. Mittelfristig sollen allerdings die Sammlungs-Schwerpunkte verlagert werden. Michael Heesch denkt hierbei an Themen, die sich am historischen und lokalen Bezug zu Grevenbroich und der Region orientieren - beispielsweise die Stadthistorie, die Braunkohlefunde und die Römerzeit.

Die Kulturpolitiker von SPD, UWG, FDP und auch von Heeschs Partei, der CDU, signalisierten mit Blick auf die Konzeption allerdings noch Beratungsbedarf. Das Papier ließe noch einige Fragen offen, die nun im Rahmen eines interfraktionellen Gesprächs geklärt werden sollen. Zu einer Sondersitzung des Ausschusses in zwei Wochen wird das Museums-Konzept noch einmal thematisiert.

(NGZ)
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