Bayrische Stimmung erstmals im Stadtzentrum Das ist neu beim Grevenbroicher Oktoberfest 2023
Grevenbroich · Das Grevenbroicher Oktoberfest wird erstmals im Stadtzentrum gefeiert. Das ist nicht die einzige Neuerung in diesem Jahr. Was die Besucher demnächst im weiß-blau dekorierten Zelt auf dem Platz der Republik erwartet.
Nach einer Tour durch die Ortsteile ist das Grevenbroicher Oktoberfest nun dort angekommen, wo es von Anfang an hingehören sollte: mitten in die Stadt. Die 15. Auflage des bajuwarischen Spektakels wird am 21. Oktober auf dem Platz der Republik über die Bühne gehen – dort, wo sonst geparkt und einmal im Jahr Kirmes gefeiert wird. 1500 Tickets sind für die große Sause bereits verkauft worden.
„Wenn wir vom Grevenbroicher Oktoberfest sprechen, ist die Stadtmitte natürlich ein idealer Standort“, sagt Veranstalter Marc Pesch. Allerdings liege der auch in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung, so dass sich Anwohner gestört fühlen könnten. Um etwaigen Beschwerden vorzubeugen, ist das Oktoberfest nach hinten heraus etwas gekürzt worden. „Um 24 Uhr wird Schluss sein“, sagt Pesch. Dafür fängt’s aber etwas früher an: Um 18 Uhr ist Einlass.
Angefangen hat alles im Kapellener Industriegebiet, später wurde das Zuckerfabrik-Gelände zur Grevenbroicher Wiesn. Als es dort keinen Platz mehr gab, siedelte die Veranstaltung im vergangenen Jahr auf den Wevelinghovener Marktplatz um – wo das große Zelt die Parkplätze der umliegenden Supermärkte blockierte. Mit dem Stadtzentrum sei nun eine verkehrlich gut angebundene Location gefunden worden, alles andere bleibe abzuwarten, sagt Pesch.
Einiges wird neu sein beim 15. Grevenbroicher Oktoberfest. Das betrifft zum einen die Band: Erstmals werden „Bergluft“ für Stimmung sorgen. Die Gruppe, die zu den ständigen Gästen im Münchener Hippodrom zählt, löst die Band „Brandig“ ab, die das Grevenbroicher Oktoberfest zehn Jahre lang musikalisch begleitete. Bei einer weiteren Neuerung geht es um den Eintrittspreis: der ist günstiger geworden.
„Der Sitzplatz kostet jetzt 15 statt wie bisher 19,90 Euro“, sagt Pesch. Allerdings ist in dieser Kategorie nicht mehr das gewohnte Leberkäs-Semmel inklusive. „Das ist leider nicht mehr zu machen“, betont der Veranstalter: „Denn wir haben die Erfahrung machen müssen, dass sich die Lebensmittelpreise vom Ticket-Verkaufsstart bis zur Veranstaltung derart verändert haben, dass wir hinterher draufzahlen mussten.“ Auch für das Bier, das in manchen Kategorien enthalten war, sei eine Kalkulation über einen längeren Zeitraum hinweg nicht mehr machbar.
Apropos Lebensmittel: Erstmals wird Wiesn-Koch David Freitag, der in mehreren Sterne-Restaurants arbeitete, mit von der Partie sein und sich beim Live-Cooking über die Schulter schauen lassen. „Er hat eine spannende Speisekarte entworfen“, sagt Marc Pesch. Unter anderem wird Schwarzbier-Zwiebelfleisch mit Serviettenknödeln serviert – oder Laugenburger mit Haxe und karamelisiertem Sauerkraut. Für den kleinen Hunger soll aber auch etwas in dem 2000 Menschen fassenden Zelt angeboten werden.
Was sich nicht verändern soll, ist der Rahmen der Veranstaltung. „Wir wollen auch in Zukunft ein regionales Oktoberfest anbieten, das möglichst nah am Original ist“, sagt Marc Pesch. Heißt: Anders als in anderen Städten soll in Grevenbroich künftig nicht auf der Mallorca-Schiene gefeiert werden. „Wir organisieren gerne Events mit Micky Krause oder Mia Julia – aber nur dann, wenn es passt“, betont der Veranstalter. Remmidemmi die ganze Nacht, das sei nicht seine Vorstellung von einem gelungenen Oktoberfest.
Das Wiesn-Zelt von Georg Späth wird ab dem 16. Oktober aufgebaut. Im üppig weiß-blau dekorierten Planenbau wird es wieder einen Trachtenverkauf geben, auch Lebkuchenherzen und gebrannte Mandeln werden angeboten. An der Maßkrugrutsche können sich Wettbewerbe um ein Freibier geliefert werden, am Tiroler Nagelbock gibt’s kleine Preise zu gewinnen.
„Das wird eine runde Sache“, meint Marc Pesch, der darauf hofft, dass die neue Location vom Publikum angenommen wird. „Noch einmal auf die Suche nach einem neuen Standort gehen wollen wir nicht. In dieser Sache sind wir ein bisschen müde geworden.“