Grevenbroich Das große Wahl-Monopoly: Es kommt auf jede Stimme an

Grevenbroich · Die Stichwahl am 27. September dürfte ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaberin Ursula Kwasny (CDU) und Herausforderer Klaus Krützen (SPD) werden. Der Kampf um die Stimmen geht in die Vollen.

Das große Wahl-Monopoly: Es kommt auf jede Stimme an
Foto: Berns, Lothar (lber)

Morgen in einer Woche entscheiden die Bürger bei der Stichwahl, wer die Geschicke der Schlossstadt in den kommenden fünf Jahren vom Bürgermeisterbüro aus lenkt. Es ist der Showdown nach Teil eins des großen Wahl-Gipfels. Egal was man nimmt - Stimmungsbild, die Zahlen der Wahl vom 13. September, Diskussionen in sozialen Netzwerken -, es scheint klar: Es wird ein enges Rennen. Wie bei Monopoly geht es um jede Straße, um Haus für Haus. Im Spiel sind nur noch Amtsinhaberin Ursula Kwasny (CDU) und der auch von Grünen, Linke und Freien Bürgern unterstützte Herausforderer Klaus Krützen (SPD) - und beide werden in der kommenden Woche verstärkt in die Stadtteile gehen. Das Ziel: Straße um Straße, Haus um Haus sichern. Denn es geht um jede Stimme.

Hinter den Kulissen werkeln CDU und SPD deshalb fleißig daran, möglichst viele Wähler für ihre Kandidaten zu mobilisieren. Zwar haben Ursula Kwasny und Klaus Krützen in der Wahl am 13. September bewiesen, dass sie durchaus ihre Hochburgen haben. Die schwache Wahlbeteiligung (42,7 Prozent) und das denkbar knappe Ergebnis - Kwasny holte lediglich 249 Stimmen mehr als Krützen - sorgen jedoch dafür, dass die Ärmel hochgekrempelt werden.

Das Werben von CDU und SPD um eine Wahlempfehlung von Martina Suermann (Mein Grevenbroich), die am 13. September mit 14,1 Prozent drittstärkste Bewerberin ums Bürgermeisteramt war, endet allerdings mit einer Patt-Situation. Martina Suermann und ihre Wählergemeinschaft "Mein Grevenbroich" werden keine Wahlempfehlung aussprechen. "Wir konnten zwar punktuelle Übereinstimmungen erkennen, dies reicht jedoch in beiden Fällen für eine Wahlempfehlung nicht aus", erklärt Suermann. Am Mittwochabend hatte es zunächst Gespräche mit CDU und SPD gegeben, am Donnerstagabend hat "Mein Grevenbroich" Bilanz gezogen und die Entscheidung gefällt.

Nun wollen CDU und SPD alle Kräfte mobilisieren und mit Volldampf-Wahlkampf auf Stimmenfang gehen. Das müssen sie auch, denn am 13. September war es abseits der Hochburgen - die SPD war in Frimmersdorf und Neurath erwartet stark, die CDU in Neuenhausen sowie in Elsen/Fürth - quer durch die Wahlbezirke denkbar knapp. Nimmt man zum Beispiel Stadtmitte mit seinen drei Wahlbezirken Zentral, West und Ost, dann lag Krützen dort zusammengenommen vier Stimmen vor Kwasny. Enger geht's kaum.

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Deshalb geht es nicht nur darum, die eigene Klientel zu mobilisieren, sondern auch, Wähler in fremden Lagern zu fischen. Insgesamt 26,8 Prozent der Wähler gaben am 13. September entweder Martina Suermann oder einem der vier Einzelbewerber Dirk Heyartz, Michael Zimmermann, Daniel Habicht und Hans-Günter Schönaich ihre Stimme. CDU und SPD buhlen um diese Wähler. Sie könnten am Ende das Zünglein an der Waage spielen. Auch darauf wird sich der Wahlkampf jetzt richten.

(NGZ)
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