Grevenbroich Das Ende der Erft-Galerie?

Grevenbroich · Bürgermeisterin Ursula Kwasny will "die Erft für die Grevenbroicher erlebbar machen". Eine Idee: ein Café im Stadtpark. Eine weitere: die Erft-Galerie. Bisher scheiterten diese Pläne an den Grundstückseigentümern.

 Schon seit Jahren geplant: Ein Einkaufszentrum als Gegenpol zum Montanushof auf der gegenüberliegenden Seite der Erft.

Schon seit Jahren geplant: Ein Einkaufszentrum als Gegenpol zum Montanushof auf der gegenüberliegenden Seite der Erft.

Foto: H. Jazyk

Die Erft erlebbar machen – das sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny oft. Was sie sich darunter vorstellt: etwa ein Café im Stadtpark. Dazu fehlt bisher ein Investor. Ein weiteres Projekt unweit des Erftufers, das bereits oft diskutiert wurde, ist die Erft-Galerie. "Für die gesamte Stadt wäre dieses Zentrum – auch aus Gründen der Stadtplanung – ideal", sagt Werbering-Chef Fred Schlangen. Was ist aus diesen Plänen den Bereich Bahnstraße/Breite Straße geworden?

Die Grevenbroicher Innenstadt entwickelt sich: Der Montanushof wurde komplett saniert, zuletzt zog "Kaufland" als Ankermieter ein. Auch die Coens-Galerie wurde erweitert. Dort eröffnete ein "Tamaris"-Shop. Für die erste "Depot"-Filiale in der Schloss-Stadt wird zurzeit ein Ladenlokal hergerichtet, auch das Eiscafé und ein weiteres Geschäft werden umgebaut. Ob Kunden und Einzelhändler der Grevenbroicher City als Einkaufsstandort gute Noten geben, das hat die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein in Krefeld soeben in einer Umfrage ermittelt. Das Ergebnis wird in rund einer Woche erwartet.

Zu den Punkten im Einzelhandelsstandort-Gutachten gehörte die "Erft-Galerie": An der Bahnstraße/Breite Straße sollten die rückwärtigen Grundstücke für Geschäfte genutzt werden. Das Ziel: Nach der "Knochentheorie" sollte ein Gegenpol zu Montanushof und Coens-Galerie geschaffen werden. Die Kaufkraft sollte gleichmäßig zwischen den beiden entgegengesetzten Enden der City verteilt werden.

Soweit die Theorie. Doch in der Praxis scheiterten die Pläne – unter anderem an den Grundstücksverhältnissen. "Die Flächen befinden sich im Privatbesitz. Das Interesse, sie zu veräußern, war bei den Eigentümern gering", so Stadtsprecher Andreas Sterken auf Anfrage unserer Zeitung. Zudem wären die Preisvorstellungen von der Stadt und von den Besitzern nicht zu vereinbaren gewesen. "Ein Objekt hatten wir bereits für eine mögliche Erft-Galerie erworben", so Sterken. Doch nach den Misserfolgen der übrigen Gespräche habe man es wieder veräußert.

Bedeutet dies das endgültige "Aus" für die Idee vom "Einkaufen an der Erft"? Andreas Sterken zuckt die Achseln: "Zurzeit liegen die Pläne in der Schublade." Dort könnten sie wieder hervorgeholt werden – oder auch endgültig bleiben. Ein Ende der "Erft-Galerie" würde Fred Schlangen bedauern. "Zwar hat sich die Innenstadt durch Wechsel und attraktive Nachmieter gut entwickelt." Aber sie könnte seiner Meinung nach noch besser werden: Etwa mit einem Lebensmittel- und Feinkostmarkt mit Außengastronomie nach dem Vorbild von "Edeka Zurheide" in Düsseldorf.

(NGZ)
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