Corona-Krise Vereine bereiten sich auf Fest-Absagen vor

Grevenbroich · Ein Ende der Corona-Krise ist nicht abzusehen. Vereine bereiten sich auf die Absage von Großveranstaltungen und Schützenfeste vor.

Die Stadt hat am Dienstag ihren Maßnahmen-Katalog erweitert. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, ist nun auch bei Bestattungen die Zahl der Teilnehmer begrenzt worden. Diese müssen namentlich erfasst werden. Die Trauerhallen auf den Friedhöfen wurden einschließlich der WC-Anlagen geschlossen. In den Schulen, Tagesstätten und in der Kindertagespflege wird ab Mittwoch, 18. März, eine Notbetreuung angeboten. Sie gilt für die Kinder, deren Eltern beide zur Gruppe der „unentbehrlichen Schlüsselpersonen“ zählen. Eine eventuell notwendige Schülerbeförderung soll gewährleistet werden.

 Sollte das Veranstaltungsverbot weiter gefasst werden, steht auch der Maimarkt in Wevelinghoven auf der Kippe.

Sollte das Veranstaltungsverbot weiter gefasst werden, steht auch der Maimarkt in Wevelinghoven auf der Kippe.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Aktuell gibt es zwar eine zeitliche Befristung der städtischen Maßnahmen, aber vielen ist klar, dass das Verbot von öffentlichen Veranstaltungen weiter geht als bis zum festgelegten 19. April – wahrscheinlich bis weit in den Mai. Betroffen wäre nicht nur das Innenstadt-Fest „Cityfrühling“, dessen Termin auf das letzte April-Wochenende fällt, sondern auch der große Maimarkt in Wevelinghoven. Das Frühlings-Spektakel lockt alljährlich bis zu 20.000 Besucher an und ist weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. „Eine Absage würde natürlich schwer fallen“, sagt Oliver Benke, Sprecher der Werbe- und Interessengemeinschaft Wevelinghoven (WIG). Denn die Planungen seien mittlerweile so weit fortgeschritten, dass „unsere Veranstaltung schon am nächsten Sonntag stattfinden könnte“.

Insgesamt 126 Aussteller hat die WIG bereits für den Markt gewinnen können. „Bis zum Aktionstag am 19. Mai wären ganz sicher noch einmal 20 bis 30 zusätzlich hinzugekommen“, sagt Benke. Da die Organisation nicht in den Händen einer Agentur liege, sondern ausschließlich von Mitgliedern ehrenamtlich übernommen werde, gebe es niemanden, der die WIG bei einer Absage der Großveranstaltung regresspflichtig machen könnte.

Ihren Maimarkt in diesem Jahr nachholen, würden die Wevelinghovener nicht. Vielmehr würden sie das 30-jährige Bestehen ihrer Veranstaltung im kommenden Jahr feiern. Das aktuelle Maikind Melissa Sürder (9) bliebe bis dahin im Amt.

Traditionell eröffnet die St. Hubertus Schützen- und Kirmesgesellschaft am 8. Mai den Reigen der Schützenfeste in Grevenbroich. Der Vorstand bereitet sich derzeit darauf vor, die Traditionsveranstaltung abzusagen. „Das ist traurig für all die, die mit Herzblut daran hängen“, sagt Sprecher Hans Esser. „Aber die Kirmes ist das kleinste Problem. Es geht um viel mehr.“

Am Mittwoch hat Berndhard Padberg, Präsident der Neukirchener Bürgerschützen, ein Gespräch mit Bürgermeister Klaus Krützen. „Ich gehe davon aus, dass es um die Absage unseres Festes vom 16. bis 19. Mai gehen wird, das wurde bereits angedeutet“, sagt er. Der Verein habe bereits seine Verträge geprüft und festgestellt, „dass bei einem Ausfall unseres Schützenfestes keine großen Regressansprüche zu erwarten sind“. Der Verein überlege nun, wie er die kleineren Schausteller unterstützen könne, die vom Ausfall des Festes stark betroffen sein werden. „Wir haben da schon einige Ideen.“

Eine Absage sei traurig, das Verschieben auf einen späteren Termin nicht möglich. König Gerald Rösberg würde sein Amt um ein Jahr verlängern, ebenso Kronprinz Hubertus von Zehmen. Der BSV wurde 1860 gegründet. Bislang fielen die Schützenfeste nur in den Kriegs- und Nachkriegsjahren 1914 bis 1919 und 1940 bis 1948 aus.

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