Auf dem Sprung in die dritte Dimension Pascal-Gymnasiasten bauen sich eigene Jedi-Ritter

Grevenbroich · Fünf 3D-Drucker hat das „Pascal“. Daran werden Modelle für MINT-Fächer gebaut und vor allem eigene Kreationen entwickelt.

 Die Schüler Lukas,Fabian, Lena und Malte mit Physiklehrer Christian Ratzer  im „Makerspace“ des Gymnasiums.

Die Schüler Lukas,Fabian, Lena und Malte mit Physiklehrer Christian Ratzer  im „Makerspace“ des Gymnasiums.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Kaffeetasse, Telefonhülle oder der Prototyp einer großartigen Idee: 3D-Drucker ermöglichen theoretisch die häusliche Kleinfabrikation. Auf dem Sprung in die dritte Dimension sind nun die Schüler des Pascal-Gymnasiums.

„Für die Projektarbeit stehen jetzt fünf 3D-Drucker bereit“, erklärt Schulleiter Manfred Schauf. Damit kann nicht allein ein „Produktionsverfahren der Zukunft von der Pike auf erlernt werden“, wie Schauf weiß. „Solche Werkräume entstehen zurzeit vor allem an Unis“, führt Christian Ratzer aus. Er unterrichtet seit diesem Schuljahr Physik, Mathe und Informatik am „Pascal“ und ahnt: „Einen ganzen Fachraum mit 3D-Druckern, 3D-Scanner, Lasercuttern, CNC-Fräse, Lötstation und Feinmechanikwerkzeug wie hier gibt es nicht an vielen Schulen.“

Genutzt wird das Equipment im sogenannten Makerspace, wie neudeutsch ein zukunftsweisender Werkraum heißt, „von allen“, also Fünftklässlern bis Abiturienten. Wird in Bio ein DNA-Modell gebraucht, wird es dort ebenso entwickelt wie sich sämtliche Versuche aus der Physik nachstellen lassen oder die räumliche Veranschaulichung der dreidimensionalen Vektorenrechnung, die bislang im zweidimensionalen Heft so kniffelig war, endlich begreifbarer wird. Und geht es im Musikunterricht darum, ein nie gesehenes Instrument zu kreieren, ließe es sich fabrizieren.

Auch jenseits des regulären Unterrichts macht die Anschaffung, die etwa 8000 Euro gekostet hat und durch den Schulförderverein und lokale Unternehmen wie Harry-Plotter oder pro-data service realisiert wurde, Sinn. Vor allem die offene Arbeitsgemeinschaft, die Lehrer Ratzer am Mittwochnachmittag anbietet, ist beliebt. Spektakulärstes Stück ist Jedi-Ritter Yoda aus Star Wars, der sich dabei materialisierte. Drei Tage arbeitete der Drucker dafür.„Wir machen auch Eulen, die je nach Temperatur ihre Farbe verändern können“, beschreiben Lena, Malte und Fabian (alle 15) zusammen mit Lukas (16) andere Ergebnisse. Etwa 25 Schüler nutzen das Mittwochsangebot. Der Nachwuchs lernt an CAD-Programmen, die für spätere Maschinenbau- oder Architekturstudenten von großem Wert sind, wie die beiden Lehrer des Gymnasiums erläutern.

Die Arbeit im „Makerspace“ lässt sich ebenso hervorragend für die Vorbereitung zu Wettbewerben nutzen. „Da waren die Schüler bislang schon sehr aktiv – und erfolgreich“, bilanziert Ratzer. Mit den neuen Materialien soll zukünftig noch weiter die Experimentierlust die ohnehin MINT-affinen Schüler gesteigert werden. 4000 Euro für weitere Neuanschaffungen stehen bereit.

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