Grevenbroich City-Wochenmarkt soll wieder wachsen

Grevenbroich · Im Rathaus gibt es Überlegungen, das Angebot auf dem Wochenmarkt in der City zu verbessern. Dabei könnte auch ein Tabu fallen: die Ausschreibung als "grüner Markt". Diese erschwert bislang eine Erweiterung des Sortiments.

 Der Markt lockt mit frischem Obst und Gemüse. Doch darüber hinaus dürfen viele Waren wegen der bestehenden Marktsatzung nicht verkauft werden. Das könnte sich bald ändern.

Der Markt lockt mit frischem Obst und Gemüse. Doch darüber hinaus dürfen viele Waren wegen der bestehenden Marktsatzung nicht verkauft werden. Das könnte sich bald ändern.

Foto: DPA/Daniel Karmann

Der Wochenmarkt in der Grevenbroicher City soll attraktiver werden. Entsprechende Planungen, wie dies gelingen kann, laufen zurzeit im Rathaus. Robert Jordan vom Stadtmarketing erklärt, dass möglicherweise auch eine Regelung fallen könnte, die bislang als Tabu galt: die Ausschreibung als sogenannter "grüner Markt". Sie beschränkt das Angebot auf frische Waren wie Lebensmittel, auch Blumen und Pflanzen sind zugelassen. Kleine Gemischtwarenangebote, wie sie in anderen Städten gang und gäbe sind, bleiben allerdings außen vor. "Es gibt Überlegungen, dies zu ändern", sagt Robert Jordan.

Allerdings gibt es dabei zwei Hürden zu nehmen. Zum einen müsste die Marktsatzung geändert werden. Die Entscheidung trägt der Stadtrat. Vorbereitend sollen - zweitens - Gespräche mit dem Einzelhandel geführt werden. Werbering-Chef Fred Schlangen erklärt, eine Erweiterung des zugelassenen Markt-Sortiments müsse "im Einzelfall geprüft und besprochen werden". Grundsätzlich habe sich der "grüne Markt" seines Erachtens als gute Lösung für Grevenbroich erwiesen. Der Werbering-Chef räumt allerdings ein, dass das Sortiment in den vergangenen Jahren kleiner geworden ist.

Gerade das allerdings könnte durch eine Erweiterung des Angebots aufgefangen werden. Laut Robert Jordan sei zum Beispiel denkbar, dass in Zukunft auch "kleinere Artikel des täglichen Bedarfs" auf dem Wochenmarkt verkauft werden dürfen. "Dazu zählen zum Beispiel Töpfe, Pfannen oder Kurzwaren wie Nähgarn, Knöpfe oder Schuhbänder", sagt Jordan.

Dass etwas getan werden muss, findet zum Beispiel auch die Wählergemeinschaft "Mein Grevenbroich". Sie hat das Thema kürzlich in die politische Diskussion gebracht. Fraktionsvorsitzender Thomas Wiedenhöfer betont, dass der Ist-Zustand des Wochenmarktes "deutlich ausbaufähig" sei.

Die Ratsfraktion von "Mein Grevenbroich" möchte daher von der Verwaltung wissen, welche Maßnahmen zur Zukunftsplanung des Wochenmarktes konkret in Planung sind. "Es muss darum gehen, sinnvolle Ergänzungen zum bestehenden Sortiment zu finden", sagt Wiedenhöfer. Einerseits müssten die Marktbeschicker gestärkt werden, da diese auch durch Discounter und Supermärkte im Umfeld einer immer größeren Konkurrenz ausgesetzt sind. Andererseits könne die gezielte Erweiterung des zulässigen Sortiments auch den umliegenden Einzelhandel stärken. "Unsere Fraktion würde eine Lockerung der Marktsatzung begrüßen", betont Thomas Wiedenhöfer. "Es ist immer gut, bestehende Konzeptionen zu hinterfragen und sie gegebenenfalls anzupassen."

Allerdings unterliegt der Wochenmarkt noch einer weiteren Beschränkung. "Bei allen Plänen zur Erweiterung muss auch stets der überschaubare Platz beachtet werden", sagt Robert Jordan. Insbesondere, wenn der Wochenmarkt wegen anstehender Stadtfeste - wie jüngst zum City-Frühling - oder des Weihnachtsmarkts umziehen muss, stößt er rasch an Kapazitätsgrenzen. "Bei einer Erweiterung der Stände muss auch für solche Wochenenden eine Lösung gefunden werden, die von allen getragen wird."

(NGZ)
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